Berlin/Mannheim. Angela Merkel will es noch einmal wissen. Zum vierten Mal führt die Kanzlerin die Union im nächsten Jahr als Spitzenkandidatin in die Bundestagswahl. ,,Unendlich viel" habe sie über ihre Entscheidung nachgedacht, betonte die Kanzlerin gestern nach einer Klausurtagung der Parteispitze in Berlin.
Allerdings hätten die Menschen in diesen Zeiten wenig Verständnis, ,,wenn ich jetzt nicht noch einmal meine ganze Erfahrung und das, was mir an Gaben und Talenten gegeben ist, in die Waagschale werfen würde, um meinen Dienst für Deutschland zu tun." Zwar dauere es lange, bis sie sich entscheide. ,,Dann stehe ich aber auch dazu."
Jüttner: Keine Alternative
Für den Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordneten Egon Jüttner gibt es "keine Alternative" zur Bundeskanzlerin. "Bei der Willkommenskultur hat sie aber überzogen reagiert", kritisierte der Politiker. Das würden ihr viele Wähler übel nehmen. Ludwigshafens CDU-Oberbürgermeisterin Eva Lohse lobte dagegen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und sagte: "Unser Land liegt bei Angela Merkel in guten Händen." Das würden die Menschen auch spüren.
In den Monaten bis zur Wahl rechnet die Kanzlerin nach eigenen Worten mit ,,Anfechtungen von allen Seiten". Auch deshalb will sie einen Wahlkampf führen, der ,,sehr anders" sein werde als ihre bisherigen Wahlkämpfe.
Um enttäuschte Wähler zurückzugewinnen, soll der Parteitag der CDU Anfang Dezember in Essen neben Entlastungen für Familien und Beschäftigte mit kleinen und mittleren Einkommen auch die Forderung nach Leistungskürzungen und Ausweisungen für Integrationsverweigerer beschließen. Gleichzeitig bewirbt sich Angela Merkel erneut um den CDU-Vorsitz, den sie im April 2000 übernommen hatte. Parteivorsitz und Kanzlerschaft, hat sie in der Vergangenheit mehrfach betont, gehörten für sie in eine Hand.
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