Leverkusen. Immer mehr Autofahrer schätzen es, etwas erhöht durch die Lande zu kurven, der bequeme Einstieg wird mit einer tollen Übersichtlichkeit gekrönt. Und da es nicht immer der manchmal etwas üppig dimensionierte SUV sein muss, haben schlaue Marketing-Strategen den Crossover erfunden. Wie auch in der Musik verschmelzen hier verschiedene Typen miteinander – zum Beispiel ein Klein- mit einem Geländewagen. Ein Vertreter dieser – häufig bei einem reiferen Klientel beliebten – Gattung ist der Mazda CX-3. Er schafft es, Wendigkeit, sparsames Fahren und höheres Sitzen perfekt miteinander zu verbinden.
Böse Zungen könnten natürlich behaupten: Hier kommt ein SUV und dazu noch mit einem Diesel. Doch genau das macht den Wagen mit seinem 1,8-Liter spannend. Denn während unseres Tests haben wir mit ihm die fünf Liter auf 100 Kilometer unterboten. Im Mix aus Autobahn, vielen Stadtfahrten und Landstraße zeigt der Bordcomputer 4,9 Liter an. Und dabei wurde der Mazda keineswegs nur mit mildem Gasfuß bedient. Der Vierzylinder erweist sich hier als munterer Begleiter, der – nach einer kurzen Turboloch-Pause – durchaus nicht untermotorisiert wirkt.
Mit rund 1300 Kilogramm bewegt er sich auf dem Niveau eines „normalen“ Kompaktwagens und bietet auch dessen Maße. Zwar ist er schmaler als ein VW Golf, in allen anderen Werten in etwa gleichauf. Das macht sich auch im Innenraum bemerkbar. Zwei Personen reisen perfekt, bei vier Passagieren sollte vorher ein Gepäckplan vereinbart werden. Doch als Familienfahrzeug sieht sich der Mazda CX-3 auch nicht – dafür gibt es den großen Bruder CX-5. Wie dieser ist auch der 3er sehr gut verarbeitet, die Materialien wirken hochwertig, die nüchternen Linien schick.
Präzise Lenkung
Die straff gepolsterten, gut konturierten Sitze sind vielfach verstellbar – die richtige Sitzposition zu finden, stellt also kein Problem dar. Allerdings ist der Crossover hart abgestimmt und poltert auf ruppigen Straßen deutlich. Man könnte das natürlich auch als sportlich ansehen, denn entsprechend gezielt fegt der Mazda durch die Kurven. Dazu passt die Lenkung perfekt: nicht zu leicht – und nicht zu schwergängig, präzise und mit direkter Rückmeldung von der Straße. Das Sechsgang-Schaltgetriebe erweist sich als knackiger Begleiter, der sehr gut zu dem Japaner passt. Also nichts mit trägem, zu hohem und betulichen Rentnermobil – eher der agile Begleiter durch den Alltag.
Optional bietet Mazda für den überarbeiteten CX-3 ein System mit Matrix-Licht, das die Straße hervorragend ausleuchtet. In diesem Paket für 1400 Euro sind dann beispielsweise noch ein „Bose“-Soundsystem, ein City-Notbremsassistent, Lenkradheizung, Verkehrskennzeichen- und Müdigkeitserkennung inklusive. Mit der schon sehr runden Ausstattung der „Sports-Line“ bleibt der CX-3 selbst mit Lederausstattung (1200 Euro) unter der 30 000 Euro-Marke. Den 121-PS-Basis-Benziner gibt es in der Grundausstattung ab 18 490 Euro.
Info: Fotostrecke unter morgenweb.de/auto
Mazda CX-3 Skyactiv-D 115 Sports-Line
Motor: Vierzylinder-Diesel
Hubraum: 1759 ccm
Leistung: 85 kW / 115 PS
Max. Drehmoment: 270 Nm
Antrieb: Sechsgang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb
Höchstgeschw.: 184 km/h
Beschleunigung: 9,9 Sekunden von 0-100 km/h
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben): innerorts: 4,8 l, außerorts: 4,1 l, gesamt: 4,4 l
CO2-Emission: 114 g/km
Abgasnorm: Euro 6 d-Temp
Länge: 4275 mm, Breite: 1765 mm, Höhe: 1535 mm
Leergewicht: 1318 kg
Kofferraum: 350 bis 1260 Liter
Preis: 27 080 Euro
Serienausstattung: Navigationssystem mit Freisprecheinrichtung und Sprachsteuerung, schlüsselloser Zugang, Audio-System, Einparkhilfe vorne und hinten plus Kamera, farbiges Head-up Display, Klimaautomatik, Lederlenkrad, Geschwindigkeitsregelanlage, diverse Fahrassistenten, Licht- und Regensensor, Sitzheizung vorne. se
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