Natürlich gibt es auch Problembereiche in Heppenheim. Die städtische Jugendarbeit beispielsweise braucht nach übereinstimmender Ansicht von Kommunalpolitik und Verwaltung eine Rund-Erneuerung. Oder der immer wieder vermüllende Bahnhof, der nicht nur ein Ärgernis ist, sondern für viele Bürger auch ein Angstraum. Genügend Kita-Plätze müssen auch geschaffen werden, und das entsprechende Personal dafür braucht es ebenfalls.
Vielen anstehenden Aufgaben aber kann man in Heppenheim vergleichsweise entspannt entgegensehen. Denn dass genügend Geld vorhanden ist, um auch größere Maßnahmen stemmen zu können, hat man zuletzt mit der Errichtung der neuen Nibelungenhalle oder dem Umbau des Amtshofes bewiesen; demnächst folgt dann die Umgestaltung des Parkhofs. Aus so manchem Rathaus in der Umgebung dürfte denn auch ein neidischer Blick gen Kreisstadt geworfen werden.
Deutlicher Überschuss im Haushalt
Tatsächlich ist in den vergangenen Jahren die Heppenheimer Finanz-, Gebäude-, Grundstücks- und Firmenansiedlungs-Politik sowie das Anzapfen jeweils passender Zuschusstöpfe dem städtischen Portemonnaie sehr gut bekommen. Ende November kalkulierte der Magistrat für das laufende Haushaltsjahr mit einem Überschuss von knapp vier Millionen Euro.
Zu verdanken ist dies einmal mehr vor allem der Gewerbesteuer – und das, obwohl der Hebesatz mit Beginn des Jahres 2022 von 380 auf 360 Prozent gesenkt wurde. Auch die Einnahmen aus der Grundsteuer B (auch dies trotz deren Absenkung), aus der Spielapparatesteuer und der Einkommenssteuer liegen (teilweise deutlich) über Plan.
Zufriedenheit mit dem, wie es in Heppenheim läuft, äußerte denn auch die IHK in ihrem jüngsten Kommunalsteckbrief. Sowohl für Gewerbetreibende als auch Arbeitnehmer ist die Kreisstadt demnach ein so aktives wie attraktives Mittelzentrum und darüber hinaus ohnehin ein beliebter Wohnort.
Mit zum positiven Erscheinungsbild der Stadt trägt sicherlich auch bei, wie größtenteils reibungs- und geräuschlos der Politikbetrieb hier abläuft. Dies betrifft sowohl die Zusammenarbeit innerhalb der Koalition aus CDU und SPD als auch die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungsspitze, bestehend aus Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und Erster Stadträtin Christine Bender (SPD). Dass beide hauptamtliche Akteure zudem unaufgeregt und frei von Eitelkeiten und Selbstdarstellungsgelüsten auftreten, verstärkt den Eindruck einer gut funktionierenden Kommunalpolitik.
Dass die Opposition im Stadtparlament zumindest punktuell ganz anderer Meinung ist als die Mehrheitsfraktionen, ändert nichts an diesem grundsätzlichen Befund. Dafür spricht auch die deutliche Mehrheit und Anerkennung über die Reihen von CDU und SPD hinaus, die Christine Bender bei ihrer Wiederwahl Anfang Oktober verzeichnen konnte.
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