Ratgeber - Zum Pendeln, für die Reise, sportlich auf Asphalt oder über Stock und Stein – es gibt für alles das passende Rad

Große Übersicht der Fahrradtypen

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tmn
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Gravel-Bikes sind auf den ersten Blick Rennräder. Ihre breiteren Reifen machen sie universeller einsetzbar. © dpa

Berlin/Bad Soden. Wenn die Verkaufszahlen ein Indikator für die Beliebtheit eines bestimmten Fahrradtyps sind, dann liegt ein Klassiker seit Jahren in der Gunst der Radler ganz weit vorne: das Trekkingrad. Dieses macht um die 30 Prozent der Verkäufe aus, wie aus den Marktstatistiken des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) hervorgeht. Der Erfolg hat einen Grund: Trekkingräder sind universell einsetzbar. Doch man kann die Zahlen auch anders herum lesen: Rund 70 Prozent der verkauften Fahrräder fallen nicht in diese Kategorie. Inzwischen gibt es für fast jeden Einsatzzweck ein Fahrrad, das Angebot fächert sich weit auf. Hier ein Überblick.

Das Trekkingrad

Dieser Zweiradtyp eignet sich für tägliche Strecken, aber auch mal für eine Tour am Wochenende, die über Forst- und Feldwege führt. Mit Lichtanlage und Schutzblechen sei das Trekkingrad für alle Tageszeiten und Wetterverhältnisse gerüstet, urteilt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Keine andere Gattung habe ein ähnlich breites Einsatzspektrum. Für den Stadtverkehr sind Trekkingräder wendig genug, zugleich bieten sie für Touren genug Geradeauslauf, sie bleiben also vergleichsweise gut in der Spur.

Das Cityrad

Wie der Name sagt, ist es für die Stadt gemacht. Wert gelegt wird bei diesem Rad für kurze Strecken auf Fahrkomfort und eine aufrechte, bequeme Sitzposition. So behält der Radler im Stadtverkehr die Übersicht. Für Einkäufe ist meist ein Körbchen angebracht.

Das Mountainbike (MTB)

Das Offroad-Fahren ist Sinn und Zweck dieses Typs, der in den 1980er Jahren in den USA aufkam und seinen weltweiten Siegeszug antrat. Für Grip und genügend Vortrieb sind breite, ausgeprägt profilierte Reifen aufgezogen. Der Lenker ist breit, wodurch sich das Gefährt auf losem Grund besser beherrschen lässt. Die Gattung ist ausdifferenziert: So gibt es Downhill-MTBs, die mit längeren Federgabeln und geänderter Rahmengeometrie speziell für Abfahrten gedacht sind, ebenso wie All-Mountain-Bikes für längere Touren. Besitzt ein MTB Federgabel und Rahmendämpfer, so spricht man vom „Fully“ (vom Englischen full suspension für Vollfederung).

Das Reiserad

Auch hier ist der Name Programm. Durch hohe Belastbarkeit ist dieser Typ bei Radreisen und Expeditionen das Gefährt der Wahl. Die Konstruktion zeichnet sich durch Rohre mit dickerer Wandstärke aus und verträgt viel Zuladung. Der Rahmen ist typischerweise aus Stahl und bietet Ösen zur Gepäckaufnahme, meist auch vorn an der Gabel. Um im Flachland und im Gebirge gleichermaßen unterwegs sein zu können, ist meist eine Kettenschaltung mit feiner gegliederten Gängen oder eine teure Nabenschaltung aus dem High-End-Regal montiert.

Das Rennrad

Auf ihm sitzen Fahrerinnen oder Fahrer gebeugt, um ihre Trittkraft möglichst effizient in die Pedale zu geben und um aerodynamischer unterwegs zu sein. Zudem ist dieser Typ auf Leichtbau getrimmt und besitzt im Idealfall einen Carbon-Rahmen.

Das Gravel Bike

Es ist eigentlich eine Spielart des Rennrads, aber universeller einsetzbar und momentan stark im Trend. Fast jeder Hersteller hat diese Räder im Programm, die auf der Straße schnell sind, aber auch Schotterwege dank breiterer Reifen nicht scheuen müssen. Anders als am eigentlichen Rennrad sind hier Scheibenbremsen selbstverständlich, damit auch Matsch der Bremswirkung nichts anhaben kann.

Das Faltrad

Zusammengelegt soll es möglichst geringe Packmaße bieten, damit es im Autokofferraum oder Zugabteil Platz findet. Damit empfiehlt sich das Falt- oder Klapprad als Vehikel für Pendler wie auch für kurze Wege am Urlaubsort. „Zudem muss in den meisten Zügen keine Fahrradkarte gelöst werden, wenn es zusammengefaltet ist“, erläutert der ADFC. Die Origami-Künste fordern in der Performance aber ihren Tribut: Falträder bieten aufgrund der kleinen Räder wenig Laufruhe und sind anfällig für Unebenheiten auf der Fahrbahn. Wegen der komplizierten Faltmechanismen gibt es sie nur in Einheitsgrößen.

Das Lastenrad

Es wird oft von Familien und Unternehmen ausgewählt. Der ZIV sieht die mal ein-, mal zweispurigen Vehikel in den Städten als „eine umweltschonende und platzsparende Alternative zu privaten Pkw und motorisiertem Lieferverkehr“ und weist auf Kaufprämien hin, die Städte, Kommunen und der Bund bieten. Sie sind die Packesel unter den Fahrrädern. tmn

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