Im Test - Der Q3 Sportback ergänzt bei Audi die SUV-Palette durch eine Coupé-Variante / Kein Allrad für das Basis-Modell

Ganz schön schräg

Von 
Stephan Eisner
Lesedauer: 

Mannheim. SUVs, die einen coupéähnlichen Abschluss haben, gehören heute bei vielen Autoherstellern zum guten Ton. Die Frage nach dem Sinn dieser Modelle, gibt Anlass für schönen Diskussionsstoff. Aber eines steht fest: Bei der Kundschaft kommen die schnittigen Hochbeiner gut an. Audi nennt sein kompaktes Coupé-SUV Q3 Sportback. Mit seinen 4,50 Metern Länge liegt er etwas über dem VW-Golf-Niveau, wirkt aber deutlich größer – und gleichzeitig viel dynamischer.

Schon der „normale“ Q3 erfreut als fahraktiver Begleiter, das ist beim Sportback nicht anders. Bei den rund 1500 Euro Aufpreis ist dann auch das das sonst optionale Sportfahrwerk inklusive. Für Fahrer und Beifahrer gibt es in der Coupé-Variante kaum einen Unterschied. Nur Sitzriesen merken vielleicht, dass der Abstand zwischen Kopf und Dachhimmel geschrumpft ist. Auf der Rückbank sieht das etwas anders aus. Ab 1,80 Meter Körpergröße kann die Frisur verrutschen. Und das flotte Fließheck fordert auch beim Gepäck Einschränkungen – 125 Liter oder eine große Reisetasche weniger als beim Standard-Q3.

Audi setzt bei seinen Modellen immer mehr darauf, Schalter und Knöpfe aus dem Armaturenbereich zu verbannen. Und so findet sich auch im Q3 Sportback ein sehr reduziertes analoges Umfeld zur Klimasteuerung wieder. Das Cockpit hingegen ist digital, und in der Mittelkonsole wartet das MMI-Touch-System mit üppigem Bildschirm.

Mit Mildhybrid-System

Das Gesamtumfeld im Inneren strahlt über die Verarbeitungsqualität bis hin zu den langstreckentauglichen Sitzen Premiumqualität aus. Einziger Kritikpunkt: Die Materialauswahl wirkt im Detail zu hart. Die 150 PS des Testwagens reichen, um gut voranzukommen. Allerdings erwartet die Leute am Steuer kein Sprint-Tiger. Dank des strafferen Fahrwerkes bereiten die Landstraßenpassagen keine Kurvenängste und als kompakter SUV findet sich auch in der Stadt immer gut eine Parklücke. Beim Rangieren allerdings melden sich die Nachteile des Doppelkupplungsgetriebes. Es agiert ruckelig und das Einparken gelingt nicht so zielgenau, wie bei einer klassischen Wandlerautomatik. Auf der Autobahn hält sich der Q3 fein mit Windgeräuschen zurück und ermöglicht ein souveränes Dahingleiten. Im Test hat der Sportback 6,2 Liter Super verbraucht, da hatten wir schon Kleinwagen im Test, die durstiger waren.

Wer sich beim 35 TFSI für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe entscheidet, kauft ein 48-Volt-Mildhybrid-System dazu, das den Verbrauch durch verbesserte Rekuperation um 0,4 Liter senken soll. Es nutzt Rollen und Bremsen dazu, eine Batterie zu füllen, die später wieder den Verbrenner unterstützt.

Um die Vorzüge eines Allradantriebs zu erfahren, muss aber eine andere Motorenvariante gewählt werden. Den 35 TFSI gibt es nur mit Frontantrieb. Erst der stärkere Benziner und die Diesel-Modelle kommen bei Matsch und Schnee weiter. Ab rund 35 000 Euro beginnt der Einstieg in den Q3 Sportback. Und wie bei den Premiumherstellern üblich, ist hier mit einer netten Ausstattung noch lange nicht Schluss.

Auto-Test

Der Q3 Sportback ergänzt bei Audi die SUV-Palette durch eine Coupé-Variante

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
7
Mehr erfahren

Audi Q3 Sportback 35 TFSI S-Line

Motor: Vierzylinder-Benziner

Hubraum: 1498 ccm

Leistung: 110 kW / 150 PS

Max. Drehmoment: 250 Nm

Antrieb: Frontantrieb, Siebenstufen-S-tronic, Doppelkupplung

Höchstgeschw.: 201 km/h

Beschleunigung: 9,5 Sekunden von 0-100 km/h

Verbrauch pro 100 Kilometer (lt. Hersteller): gesamt: 5,9 l, (Testverbrauch): 6,2 l

CO2-Emission: 134 g/km

Abgasnorm: EU 6

Länge: 4500 mm, Breite: 1843 mm, Höhe: 1567 mm

Leergewicht: 1530 kg

Kofferraum: 410 bis 1280 Liter

Preis: 38 991 Euro

Serienausstattung: 18-Zoll-Leichtmetallräder, S line-Stoßfänger vorn und hinten, Radlaufblenden und seitliche Schwellerleisten in Volllackierung, Sportfahrwerk, LED-Scheinwerfer, Sportlenkrad, Klimaanlage, volldigitales Kombiinstrument, MMI Radio plus, digitaler Radioempfang, diverse Assistenzsysteme. se

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen