Pandemie

Corona-Kennwert überschritten: Warnstufe im Südwesten ausgerufen

Von 
Kai Plösser
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Stuttgart. Wegen des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens hat das Land Baden-Württemberg die sogenannte Warnstufe ausgerufen. Am Dienstag wurde nach Zahlen des Landes die kritische Marke von 250 Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen im Südwesten den zweiten Werktag in Folge überschritten. „Die erste kritische Marke ist erreicht, die Lage in den Krankenhäusern an-gespannt“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. Ab Mittwoch treten nun weitere Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte und nicht Genesene in Kraft.

In der Warnstufe müssen nicht-geimpfte und nicht-genesene Personen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Dies gilt insbesondere für Innenräumen - etwa bei Veranstaltungen und den Restaurant-, Messe- oder Kinobesuch sowie für den Vereinssport in geschlossenen Räumen.

Corona-Kennwerte: Drei-Stufen-System in Baden-Württemberg

Bereits mit der Corona-Verordnung im September 2021 wurden in Baden-Württemberg drei Stufen festgelegt.

Basisstufe: Zahlen und Grenzwerte der Warn- oder Alarmstufe landesweit nicht erreicht oder überschritten.

Warnstufe: 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz (Anzahl der stationär zur Behandlung aufgenommenen Patientinnen und Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind, je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen) erreicht oder überschreitet 8 oder ab 250 COVID-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen.

Alarmstufe: 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz (Anzahl der stationär zur Behandlung aufgenommenen Patientinnen und Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind, je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen) erreicht oder überschreitet 12 oder ab 390 COVID-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen.

Darüber hinaus darf sich ein Haushalt in der Warnstufe nur noch mit fünf weiteren Personen treffen, wobei Geimpfte oder Genesene sowie unter 18-Jährige und Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können oder für die keine Impfempfehlung der STIKO besteht, ausgenommen sind. Mit der Warnstufe entfällt zudem die Befreiung von der Maskenpflicht beim 2G-Optionsmodell für immunisierte Besucherinnen und Besucher sowie Beschäftigte.

Lucha: Ungeimpfte "Treiber der Pandemie"

 „Wir erleben derzeit eine Pandemie der Ungeimpften. Das sehen wir nicht nur an den getrennt ausgewiesenen Inzidenz-Werten, sondern auch auf den Intensivstationen. Dort liegen fast ausnahmslos nicht-geimpfte Patientinnen und Patienten mit einem schweren Verlauf“, betonte Lucha. Es sei deshalb klar, dass mit den verschärften Einschränkungen bei ungeimpften Personen angesetzt werden müsse. Sie seien „Treiber der Pandemie und sorgen für die Belastung des Gesundheitssystems“, so der Gesundheitsminister weiter. Für Lucha liegt die Lösung auf der Hand: " Die Impfung ist der Weg aus der Pandemie."

Redaktion

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