Geflüchtete

Im Juli soll feststehen, wie das neue Heidelberger Ankunftszentrum aussieht

Die Pläne für das Ankunftszentrum im Heidelberger Patrick-Henry-Village werden konkreten. So könnte die Unterkunft für die Geflüchteten aussehen

Von 
Michaela Roßner
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Das Ankunftszentrum befindet sich aktuell etwa in der Mitte von Patrick-Henry-Village. Der Neubau rückt nach Nordosten (oben) an die A 5 heran. © Bernhard Zinke

Heidelberg. Wie geht es weiter mit dem Ankunftszentrum in Patrick-Henry-Village (PHV)? Wie die Stadt mitteilt, werden die Pläne für den Neubau nun konkreter: Im städtebaulichen Wettbewerb sind aus 24 Entwürfen acht ausgewählt worden.

Im Juli sollen die nächsten Entscheidungen getroffen und die Bebauungsplanung auf den Weg gebracht werden. Mit einem Baubeginn wird nicht vor 2028 gerechnet.

185 Millionen Euro soll das neue Ankunftszentrum kosten

Vorgesehen ist ein zweigeteilter Bau: Neben dem eigentlichen Betten- und Wohnbereich wird es einen Verwaltungstrakt geben. Etwa vier Hektar Fläche soll das neue Ankunftszentrum bekommen - aktuell nutzt es mehr als rund 30 Hektar Fläche. Rund 185 Millionen Euro soll das neue Ankunftszentrum inklusive Außenanlagen kosten. Die Stadt muss dazu aber keinen Beitrag leisten, das Land Baden-Württemberg baut und betreibt die Einrichtung.

Das Ankunftszentrum in PHV ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und wurde 2015 mit den steigenden Geflüchtetenzahlen zunächst als Übergangslösung eingerichtet. Die Gebäude - Wohnhäuser, Arztpraxen, Sporteinrichtungen und Schulen sowie Geschäfte - standen seit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte 2014 leer.

Bis zu 600 Geflüchtete können untersucht und betreut werden

Die Einrichtung, in der Geflüchtete nicht nur registriert und medizinisch versorgt werden, sondern auch ein Asylverfahren angehen können, wurde bundesweit bald zum Vorbild für andere Ankunftszentren. Bis zu 600 Geflüchtete können täglich untersucht und registriert werden. Mit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine war die Kapazität im Ankunftszentrum Ende 2022 von 2800 auf 3500 Menschen angehoben worden.

Aus stadtplanerischer Sicht wurde die „Zwischenlösung“, die nun bald ins zehnte Jahr geht, indes bald eher zur „Hängepartie“, denn die immer wieder verlängerte „Interimslösung“ stand lange den städtebaulichen Planungen für den neuen Stadtteil Heidelbergs im Weg. 10 000 Menschen sollen in dem neuen, 16. Stadtteil einmal wohnen, 5000 sollen hier ihren Arbeitsplatz finden.

Erstaufnahme in Mannheim wegen Sanierung außer Betrieb 

Im Land gibt es derzeit mehr als zehn Aufnahmestandorte. Neben dem Ankunftszentrum in Heidelberg sind es vier Landeserstaufnahmestellen (LEA) in Ellwangen, Sigmaringen, Freiburg und Karlsruhe. Das Konzept: Nach wenigen Tagen oder Wochen sollen die Geflüchteten in Folgeunterkünfte an die Kommunen verteilt und in den Städten und Gemeinden integriert werden.

Außerdem werden fünf Erstaufnahmestellen in Eggenstein-Leopoldshafen, Schwetzingen, Giengen, Tübingen und Mannheim geführt. Dort werden registrierte Geflüchtete untergebracht, bevor sie Kommunen zugewiesen werden. Die Erstaufnahmestelle in Mannheim ist derzeit aber wegen Sanierung außer Betrieb. Insgesamt verfügt das Land den Angaben nach über rund 13 200 Plätze für Geflüchtete. (mit lsw)

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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