Studie

Forscher der Uni Mannheim setzen auf Wasserstoff

Bisher gilt Wasserstoff bei der Energiewende eher als Champagner statt Mineralwasser. Ein Grund: hohe Kosten. Warum sich das in Zukunft ändern könnte, haben Wissenschaftler der Universität Mannheim herausgefunden

Von 
Walter Serif
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Eine Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. © Sina Schuldt

Mannheim. Ist der teure Wasserstoff auf Dauer nur als Champagner bei der Energieversorgung geeignet? Eine neue Studie von Forschern der Universität Mannheim und der Harvard Business School gibt Anlass zur Hoffnung. Die Autoren lassen keine Zweifel daran, dass Wasserstoff in der Lage sein wird, die globale Energiewende zu beschleunigen, und nicht nur als Spurenelement in Frage kommt. Der Grund für ihren Optimismus: Die Industrie weist demnach eine steile Lernkurve auf und findet Wege, das Gas effizienter und kostengünstiger zu produzieren.

Kosten noch zu hoch - aber Preissenkung wahrscheinlich

Unbestritten ist in der Fachwelt, dass grüner Wasserstoff großes Potenzial in Branchen hat, in denen fossile Brennstoffe nur schwer durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden können, um die Treibhausemissionen zu reduzieren.

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Schwerpunkt der sogenannten Dekarbonisierung durch Wasserstoff sind demnach beispielsweise der Schwerlastverkehr, die energieintensive Fertigung oder langfristige Energiespeicherung. Aber: „Die großflächige Einführung von Wasserstoff hängt nach allgemeiner Auffassung von einer erheblichen Kostensenkung bei Power-to-Gas-Technologien ab“, sagt Gunther Glenk von der Universität Mannheim. Mit dieser Technologie wird der Ökostrom durch Elektrolyse in Wasserstoff oder Methan verwandelt. Das Gas kann dann eingespeist oder gelagert werden.

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Aktuell kostet die Produktion pro Kilogramm etwa drei bis fünf US-Dollar. Die Autoren, zu denen auch die Mannheimer Stefan Reichelstein und Philipp Holler gehören, rechnen damit, dass der Preis bis 2030 um 1,6 bis 1,9 US-Dollar fallen könnte. „Sobald die Technologie eingesetzt wird, werden Kostensenkungen erreicht. Das erhöht die Anwendungsmöglichkeiten“, sagt Glenk.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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