Mannheim. Wer an Traditionsrestaurants in Mannheim denkt, kommt an Henninger’s Gutsschänke nicht vorbei. Eröffnet wurde das Lokal vom Weingut Henninger in Kallstadt in den 1980er Jahren und lockte nicht nur Besucher aus dem nahegelegenen Nationaltheater mit seinen kulinarischen Genüssen.
Henningers Gutsschänke bietet 150 Weine an
Vergangenes Jahr wurde der Betrieb nach einem Brand nicht wieder eröffnet, sehr zum Bedauern der Stammgäste. Seit Mai hat das Lokal in T 6, 28 nicht nur seine Tore wieder geöffnet, es weht zudem ein frischer Wind durch das Restaurant. Denn die neue Geschäftsführerin Sevi Mosi möchte ihre Gäste künftig mit rund 150 Weinen von 14 VDP Weingütern aus der Pfalz sowie lukullischen Höhepunkt aus der Pfälzer Küche mit elsässischem Einfluss verwöhnen.
Ob Leberknödelsuppe, Rumpsteak, Forelle oder Saumagen, die Köstlichkeiten munden hervorragend. Wer sich fleischlos ernährt, wird mit Pilzragout und Linsencurry glücklich. Französische Vorspeisen wie Froschschenkel, Gänseleberpastete und Weinbergschnecken runden das Angebot ab.
Sevi Mosi verzaubert nicht nur mit ihrer charmanten Art. Die hochgewachsene Frau bringt auch einen Hauch von Glamour und Eleganz in das Restaurant: Als Laufstegmodel ist sie in der ganzen Welt zu Hause. Nun möchte sie ein Stück Pfalz samt der für die Region typischen Gastfreundlichkeit nach Mannheim bringen.
Henningers Gutschänke: Sevi Mosi ist neue Besitzerin
Die 29-Jährige stammt ursprünglich aus dem kenianischen Mombasa. Die Schule konnte sie dort aus finanziellen Gründen nicht beenden. Doch die intelligente junge Frau gab nicht auf, und wurde für ihren Kampfgeist belohnt. Dank eines Stipendiums konnte sie schließlich Menschenrechte studieren.
Besonders die Rechte der Frauen liegen ihr am Herzen, weshalb sie sich seit Jahren gegen Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen sowie für die Verteilung von Hygieneprodukte an Schulmädchen aus ländlichen Gegenden einsetzt. „Ich habe für mein junges Alter schon vieles gemacht“, sagt sie nicht ohne Stolz und lächelt. „Es ist für mich ein Privileg, in der Position zu sein, anderen Menschen zu helfen.“
Als kleines Kind hörte ich immer den Namen „Kanzler Schröder“. Damals dachte ich aber noch nicht, dass ich eines Tages hier leben würde.
Vor drei Jahren zog sie nach Deutschland. „Ich kannte das Land aber schon vorher“, erzählt sie und fügt schmunzelnd hinzu: „Als kleines Kind hörte ich immer den Namen „Kanzler Schröder“. Damals dachte ich aber noch nicht, dass ich eines Tages hier leben würde.“ Als Angela Merkel erste Bundeskanzlerin wurde, war Mosi beeindruckt. „Eine starke Frau als Staatschefin war für mich ein gutes Zeichen.“ Als Model war sie viel unterwegs, unter anderem auch in Deutschland. „Ich habe mich hier immer wohlgefühlt“, sagt sie. Sie beschloss, sich dauerhaft hier niederzulassen.
Einrichtung bei Henninger komplett erneuert
Auf die Idee, ein Restaurant zu eröffnen, kam sie nicht zuletzt, als sie versuchte, die deutsche Kultur besser zu verstehen. Unterstützung hat Mosi von ihrem Bekannten Matthias Hoffmann bekommen: Der Geschäftsmann hat die junge Gastronomin vor der Übernahme des Lokals beraten. Nachdem Mosi im Februar neue Besitzerin wurde, beschloss sie, das Interieur komplett zu erneuern. Küche sowie die Theke wurden ebenfalls modernisiert.
Weitere Infos unter www.henninger-mannheim.de
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