Oberstdorf. Es ist ein Tag wie jeder andere in Oberstdorf. Das 10 000-Einwohner-Städtchen, den meisten bekannt wegen der Skisprungschanze, gehört zu den malerischsten Orten Deutschlands. Im ortsansässigen Eissportzentrum hatte Dennis Endras von den Mannheimer Adlern zuletzt sein Torhüter-Camp durchgeführt und dem Nachwuchs einige Tipps und Tricks für die weitere Entwicklung gezeigt. Die Freude, mit einem echten Profi wie Endras zu trainieren, war den Kindern deutlich anzumerken.
Die Talente hätten vermutlich noch größere Augen gemacht, wenn sie gewusst hätten, wer wenig später eine eigene Eiszeit gebucht hatte, um ein paar Runden zu drehen, ein paar Schüsse abzufeuern oder ganz einfach nur ein paar Sprints zu machen. Denn plötzlich stand kein Geringerer als NHL-Superstar Sidney Crosby dort auf dem Eis, wo kurz zuvor noch die Pucks dem Torhüter-Nachwuchs um die Ohren geflogen kamen. Endras und zwei weitere Bekannte durften eine Stunde lang mit dem vielleicht besten Spieler der Welt trainieren.
Aber wie kam es dazu? „Das war eigentlich reiner Zufall“, sagte Endras und erklärte grinsend: „Sidney Crosby macht gerade in Europa Urlaub und reist herum. Ab und zu geht er dann aufs Eis, wenn sich die Möglichkeit bietet.“ So auch in Oberstdorf. Endras: „Ich bekam plötzlich einen Anruf von demjenigen, bei dem Crosby die Eiszeit gemietet hatte. Dann hat er ihn direkt gefragt, ob er vielleicht auch einen Torhüter für sein Training bräuchte. Sid war begeistert und hat sofort Ja gesagt. Also haben wir eine Stunde miteinander unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert. Das war sein ausdrücklicher Wunsch.“
Keine Lust auf großen Auflauf
In Zürich hatte der Stürmer der Pittsburgh Pinguins ein paar Tage vorher ähnliches vor. Nachdem es aber schnell die Runde gemacht hatte, dass Crosby aufs Eis gehen wolle, hatten sich über 1000 Zuschauer an der Eishalle eingefunden. „Dann ist er einfach am Stadion vorbeigefahren, das war ihm zu viel, wie er mir erklärte“, lachte Endras, der nur Gutes über den Superstar zu berichten hatte. „Er ist total nett und bodenständig. Ein ganz lockerer Typ und völlig normal. Wir hatten Riesen-Spaß beim Training. Es ist schon der Wahnsinn, was er so mit der Scheibe alles macht.“
Selbst für einen so erfahrenen und erfolgreichen Keeper wie Endras war das ein Höhepunkt in seiner Karriere. „Wir sind nach dem Training noch zusammen Mittagessen gegangen. Sid hat mich eingeladen“, erzählte die Nummer 44 der Mannheimer Adler. Doch kein Tag wie jeder andere in Oberstdorf. red
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-spontan-besuch-des-superstars-aus-der-nhl-_arid,1271507.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,1.html