Zuzenhausen. Wenn es um die Neuzugänge der TSG 1899 Hoffenheim geht, fallen in erster Linie die Namen von Oliver Baumann, Adam Szalai und Pirmin Schwegler. Janik Haberer kann sich während der Vorbereitung des Fußball-Bundesligisten, der morgen im Rahmen seines Fan- und Familientags um 15 Uhr gegen den CFC Genua testet, bisher fast ohne mediale Aufmerksamkeit auf seinen Neustart konzentrieren.
Der U-20-Nationalspieler, den es vom Drittligisten Unterhaching in den Kraichgau zog, ist ein Rohdiamant, den Trainer Markus Gisdol erst noch schleifen will. Ein Mann für die Zukunft. "Janik ist ein hochtalentierter Spieler, der auch charakterlich hervorragend zu uns passt", sagt Manager Alexander Rosen. "Wir wollen ihn gezielt an die Herausforderungen der Bundesliga heranführen."
Der in Wangen im Allgäu geborene Stürmer, der einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat, ist ein aufgeweckter Typ. Gemeinsam mit seiner Freundin zog der 20-Jährige von München nach Heidelberg und wagt das Abenteuer Bundesliga mit dem dafür nötigen Selbstvertrauen. "Ich kann allein zurechtkommen", erklärt er mit fester Stimme und schickt ein sympathisches Lächeln hinterher.
Im Gespräch wird schnell klar, dass der talentierte Offensivspieler bei aller Bodenhaftung alles mitbringt, um im Profigeschäft erfolgreich zu sein. Haberer will Taten sprechen lassen, sieht die ersten Wochen bei der TSG als Lernprozess. "Der Sprung von der Dritten Liga ist ziemlich groß. Das habe ich ab dem ersten Training gespürt", berichtet der Allgäuer, der im Team schnell Anschluss gefunden hat. "Ich kenne Kevin Akpoguma und Jeremy Toljan aus der Junioren-Nationalmannschaft. Wenn man in eine neue Umgebung kommt, ist es immer gut schon Bezugspersonen zu haben."
Dritte Liga als harte Schule
Haberer glaubt an seine Chance, auch wenn er aufgrund der großen Konkurrenz zunächst hauptsächlich im Regionalliga-Team Spielpraxis sammeln dürfte. Die Dritte Liga sei eine harte Schule gewesen, vor allem für einen DFB-Auswahlspieler, erinnert er sich an die robuste Gangart einiger Gegenspieler. Doch davon ließ sich der Mittelstürmer im Hachinger Trikot nicht kleinkriegen und erzielte in der vergangenen Saison zehn Treffer. Den Ausschlag für den Wechsel nach Hoffenheim gaben die "sehr guten Gespräche" mit Gisdol und Manager Rosen, verrät Haberer, an dem einige Erstligisten interessiert waren.
"Mir wurde ein klares fußballerisches Konzept aufgezeigt, das zu mir passt. Das hat mir die Entscheidung leicht gemacht."
Vor seinen ersten Einheiten mit Hoffenheim durfte der 1,87 Meter große Angreifer mit der U 20-Nationalmannschaft in Südtirol noch sieben Tage als Sparringspartner mit den späteren Weltmeistern trainieren. Ein Erlebnis, von dem er auch knapp zwei Monate danach schwärmt: "Den Besten der Besten im deutschen Fußball zuzuschauen und von Ihnen zu lernen, war unglaublich. Jedem von uns wurde sehr schnell klar, wo man auf jeden Fall besser werden muss."
Die TSG 1899 will ihm nun die nötige Zeit geben, in einem passenden Umfeld die nächsten Schritte zu machen.
Fan- und Familientag
Vor dem DFB-Pokalspiel beim Amateurklub USC Paloma Hamburg am 17. August veranstaltet 1899 Hoffenheim am morgigen Samstag in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena einen Fan- und Familientag.
Die Eventmeile am Stadion öffnet um 11 Uhr, um 15 Uhr beginnt das Testspiel gegen den italienischen Erstligisten CFC Genua. Karten für das Match gibt es an der Tageskasse ab fünf Euro.
Gegen 17.30 Uhr geben die TSG-Profis eine Autogrammstunde.
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