Fußball

TSG Hoffenheim fühlt sich bereit für den VfB Stuttgart

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo will gegen Stuttgart trotz Personalproblemen in der Abwehr den Coup aus der Vorrunde wiederholen. Der VfB kommt als Tabellendritter aber mit breiter Brust nach Sinsheim

Von 
Andreas Öhlschläger
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„Auf dem Platz ist er ein Tier“, sagt Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo über Maximilian Beier (l.). © Soeren Stache/dpa

Sinsheim. Und nun, eine Torflut auf beiden Seiten? Man könnte meinen, dass Stürmer sich freuen, wenn beim Gegner namhafte Abwehrspieler ausfallen. Vor dem badisch-schwäbischen Bundesliga-Prestigeduell an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) zwischen der TSG Hoffenheim und dem VfB Stuttgart lacht TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo aber, als in der Pressekonferenz die Frage kommt: Geht das Spiel 5:5 aus?

Schließlich muss nicht nur Matarazzo starke Innenverteidiger ersetzen, sondern auch sein VfB-Kollege Sebastian Hoeneß. Aber der Hoffenheimer Coach verspricht: „Wir werden so aufstellen, dass wir keine fünf Gegentore kassieren.“

Es gebe Optionen, trotz der Sperren der Abwehrkräfte Ozan Kabak und John Anthony Brooks. Er sehe im Training eine „gute Energie, auch defensive Energie, auch Bereitschaft zu verteidigen“.

Zwei gefährliche Stürmer im Kader

Der VfB hat in Serhou Guirassy (21 Ligatore in 19 Einsätzen) und dem erstmals fürs DFB-Team nominierten Deniz Undav (14 Treffer in 21 Spielen) zwei außergewöhnlich gefährliche Stürmer im Kader. Die offensive Spitzenkraft der TSG Hoffenheim ist Maximilian Beier (12 Ligatore in 24 Einsätzen), auch der 21-Jährige ist von Bundestrainer Julian Nagelsmann gerade zum Nationalmannschafts-Neuling mit beträchtlicher Heim-EM-Perspektive gemacht worden. Beier habe die DFB-Berufung „definitiv verdient“, sagt TSG-Trainer Matarazzo. „Auf dem Platz ist er ein Tier, neben dem Platz ist er ein schüchterner Bub.“

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß muss auf die Innenverteidiger Anthony Rouault (Kieferbruch) und Dan-Axel Zagadou (Reha nach Kreuzbandanriss) verzichten, hinter dem Einsatz des angeschlagenen Hiroki Ito steht ein Fragezeichen.

"Die eigene Stärke in den Vordergrund stellen"

Beim 3:2-Auswärtssieg in der Hinrunde habe man „gezeigt, dass wir dem VfB wehtun können“, sagt Matarazzo. Der Hoffenheimer Trainer will „die eigene Stärke in den Vordergrund stellen“, aber auch die Stuttgarter Stärken effizient kontrollieren: „Wir sind vorbereitet.“

Beide Trainer haben zuvor für den jeweils anderen Club gearbeitet, Sebastian Hoeneß für Hoffenheim, Matarazzo für den VfB. Das Duell mit dem Ex-Verein bleibe „immer was Besonderes“, versichert Matarazzo. Aber mit jedem Wiedersehen schwäche sich die spezielle Situation ab, werde es „ein bisschen weniger besonders“. Große Vorfreude empfindet der Hoffenheimer Trainer aber. Es sei „ein wichtiges Spiel für uns, fürs Umfeld“. Da sei „schon eine gewisse Brisanz dabei“. Baden gegen Schwaben. Provinzclub gegen Landeshauptstadt. Tabellensiebter gegen Tabellendritter.

Jurasek eine Option

Matarazzo will gegen den VfB gewinnen. „Wir haben genügend Qualität im Team.“ Auch in der Abwehr, die durch die Sperren von Kabak und Brooks umbesetzt werden muss. Man werde da Lösungen finden. Lösungen, die funktionieren, betont der Hoffenheimer Trainer.

Auf der linken Seite deutet alles darauf hin, dass Winter-Zugang David Jurasek in der Startelf stehen wird. Er ist nach einer holprigen Anfangszeit bei der TSG offenbar im Aufwind. „Ich habe mich sehr gefreut über seine Trainingsleistung diese Woche“, sagt Matarazzo. Das sei „mit Abstand das Beste“ gewesen, was vom Tschechen bisher zu sehen war. Er habe „lange gebraucht“, um anzukommen. Aber jetzt ist Jurasek offenbar bereit.

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