Köln. Die Vorfreude auf den Klassiker zwischen den Adlern Mannheim und den Kölner Haien ist in Köln nicht geringer als in der Quadratestadt. Die Haie haben sechs der vergangenen zehn Hauptrundenspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewonnen und gehen mit einer entsprechend breiten Brust in die anstehende Play-off-Viertelfinalserie gegen Mannheim. Nicht wenige in der Eishockeyszene sehen die Mannschaft von Uwe Krupp in dieser Serie als Favoriten an. Ein Blick auf die wichtigsten Punkte beim Tabellensechsten.
- Torhüterposition: Mirko Pantkowski verpasste das letzte Hauptrundenspiel gegen Bietigheim krankheitsbedingt, steht aber seit vergangenem Donnerstag wieder auf dem Eis. Der ehemalige Jungadlerspieler (vier Einsätze bei den Profis) hat eine durchwachsene Hauptrunde hinter sich. In seiner ersten Saison für die Kölner weist der 24-Jährige nach 44 Spielen eine Fangquote von 90,33 Prozent auf und liegt damit statistisch hinter den beiden Adler-Goalies Felix Brückmann (91,45 Prozent) und Arno Tiefensee (91 Prozent). Neben starken Paraden ist der Jungnationalspieler auch immer wieder für den einen oder anderen Patzer gut.
- „Verteidiger des Jahres“: Nick Bailen hielt ein, was er bei seiner Verpflichtung im vergangenen Sommer versprach. Als punktbester Verteidiger der russisch geprägten Kontinental Hockey League (KHL) gekommen, zeigte er auch in der DEL sofort seinen Wert. Der nur 1,74 Meter große Bailen ist der Dreh- und Angelpunkt im Haie-Powerplay. Mit 19 Toren und 26 Vorlagen avancierte der US-Amerikaner – zusammen mit Schwenningens Ville Lajunen – zum punktbesten Verteidiger der Liga und wurde am vergangenen Samstag folgerichtig zum „Verteidiger des Jahres“ in der DEL ausgezeichnet. „Uwe Krupp lässt mir in der offensiven Zone gewisse Freiheiten. Das hat mir dabei geholfen, mich in der Liga zurechtzufinden“, verriet Bailen in der neusten Ausgabe der „Eishockey News“ sein Erfolgsrezept.
- Starke Offensive: Die Haie trafen in der Hauptrunde 197 Mal ins gegnerische Tor. Nur Liga-Primus München war noch treffsicherer. Angeführt wird diese Offensive von Maximilian Kammerer, Top-Scorer Andreas Thuresson und Louis-Marc Aubry, der in allen vier Hauptrundenpartien gegen die Adler jeweils einen Treffer erzielen konnte.
- Ein Auge auf: Jason Bast. Der ehemalige Mannheimer blüht in Köln regelrecht auf. Der Rollenspieler zeigte zuletzt stark ansteigende Form, erzielte nach 52 Hauptrundenspielen 32 Punkte (je 16 Tore und Vorlagen) und steht damit stellvertretend für die bemerkenswerte Tiefe im Kölner Angriff. Denn auch seine Ü-30-Reihenkollegen David McIntyre und Mark Olver wurden zuletzt für die Kölner immer wichtiger. Das trifft übrigens auch auf die Sturmformation um Jon Matsumoto, Landon Ferraro und Nick Baptiste zu. „Die Serie gegen Mannheim wird Spaß machen“, ist sich Bast sicher.
- Special Teams: Der Tabellensechste hat das bessere Powerplay (24 Prozent zu 21,8 Prozent). Dafür haben die Adler in Unterzahl (83,5 Prozent – zweitbester Wert der Liga) die Nase vorn. Allerdings: Die Kölner erzielten sieben Tore mit einem Mann weniger auf dem Eis – drei Mal schlug dabei Jason Bast zu.
- Der Fitnesszustand: Haie-Trainer Uwe Krupp kann personell aus dem Vollen schöpfen und somit die Tiefe seines Kaders nutzen. Angesichts einer wohl sehr physisch geprägten Serie sicherlich kein Nachteil.
- Die Defensive: Ist der Mannschaftsteil, der in der Hauptrunde die meisten Schwächen offenbarte. Mit 153 Gegentoren kassierten die Kölner die zweitmeisten unter allen Play-off-Viertelfinalteilnehmern. In den traditionell eher defensiver geprägten Play-off-Duellen könnte sich diese Schwäche noch als Achillesferse erweisen.
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