Mannheim. Die Tür öffnete sich sperrangelweit. Die Adler Mannheim hätten nur noch durchgehen müssen - doch sie taten es nicht. Nachdem am Sonntagnachmittag die vor den Adlern platzierten Teams Schwenninger Wild Wings (2:3 in Nürnberg), Grizzlys Wolfsburg (2:3 gegen Bremerhaven) und Kölner Haie (1:3 in Straubing) verloren hatten, hätten die Mannheimer mit einem Erfolg in Frankfurt an den Haien vorbei auf den siebten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga ziehen können. Rang sechs, der zum direkten Einzug ins Viertelfinale berechtigt, wäre nur noch einen Punkt entfernt gewesen. Mit der bitteren 3:5-Schlappe im Derby ließen die Blau-Weiß-Roten eine Riesenchance aus.
„Die Art und Weise, wie wir in den letzten beiden Spielen aufgetreten sind, war nicht gut genug“, ärgerte sich Torhüter Felix Brückmann und konkretisierte: „Phasenweise war das gegen Wolfsburg und in Frankfurt gut, aber eben nicht konstant über die vollen 60 Minuten.“
Sechs Hauptrundenpartien bleiben der Mannschaft von Trainer Dallas Eakins, um noch unter die Top Sechs zu springen und den Umweg über die Pre-Play-offs zu vermeiden. Wir werfen einen Blick auf die Ausgangslage, die Kontrahenten und das Restprogramm.
Schwenningen 5. Platz, 47 Spiele, 76 Punkte
Trotz zuletzt zwei Niederlagen in Folge zählen die Schwenninger Wild Wings weiter zu den großen positiven Überraschungen der Saison. Die Schwarzwälder haben zwar schon ein Spiel mehr absolviert als die Adler, in den restlichen fünf Hauptrundenpartien darf die heimstarke Mannschaft von Trainer Steve Walker aber noch dreimal vor den eigenen Fans antreten. Zum direkten Duell mit Mannheim kommt es am Freitag, 1. März, in der SAP Arena.
Wolfsburg 6. Platz, 46 Spiele, 75 Punkte
Die Länderspielpause kam für die Grizzlys Wolfsburg zur Unzeit. Vor der Unterbrechung feierten sie vier Siege am Stück, zuletzt unterlagen sie dann aber mit 4:6 in Mannheim und mit 2:3 gegen Bremerhaven. Drei Heimspielen stehen zum Abschluss der Hauptrunde drei Auswärtspartien gegenüber. Das Team von Trainer Mike Stewart muss noch gegen die direkten Konkurrenten Schwenningen und Köln ran.
Köln 7. Platz, 47 Spiele, 73 Punkte
Bei keinem Play-off-Anwärter ist die Stimmung so mies wie bei den Kölner Haien. Aus den letzten vier Spielen holten sie nur zwei Punkte, zudem haben sie bereits eine Partie mehr absolviert als die Konkurrenz aus Wolfsburg und Mannheim. In der Kritik steht in Teilen der Fanszene nicht erst seit dem vergangenen Wochenende Trainer Uwe Krupp, der - so der Vorwurf - zu wenig aus dem Potenzial mache.
Nur noch zweimal tritt Köln in der heimischen Arena an (gegen Berlin und am letzten Hauptrundenspieltag gegen Mannheim). Im Derby bei der Düsseldorfer EG, in Wolfsburg und in Ingolstadt wird sich das Schicksal der Haie entscheiden.
Mannheim 8. Platz, 46 Spiele, 71 Punkte
Die Adler durften sich am Sonntagabend die Haare raufen. Ein Sieg bei den in den Abstiegskampf gerutschten Frankfurtern hätte die Ausgangslage im Kampf um die besten Play-off-Plätze um einiges verbessert, stattdessen wurde das Derby zum Stimmungskiller.
Coach Dallas Eakins hatte zuvor erklärt, die Konteranfälligkeit der Mannschaft abstellen zu wollen - das blieb ein frommer Wunsch. Ein ums andere Mal luden die Mannheimer ihren Gegner zum Toreschießen ein. Der Kampf war den Blau-Weiß-Roten zwar nicht abzusprechen, sie leisteten sich aber zu viele haarsträubende Fehler.
Wollen die Adler tatsächlich noch auf den sechsten Tabellenplatz springen, scheint eines klar: Sie müssen die folgenden Heimspiele gegen die Nürnberg Ice Tigers am Freitag (19.30 Uhr) und den ERC Ingolstadt am Sonntag (16.30 Uhr) sowie die Partie beim Schlusslicht Augsburger Panther am 28. Februar (19.30 Uhr) unbedingt gewinnen. Danach stehen das Landesduell mit Schwenningen sowie die schwierigen Auswärtsspiele in Bremerhaven und Köln auf dem Plan.
Ingolstadt 9. Platz, 46 Spiele, 65 Punkte
Der ERC Ingolstadt sollte nicht abgeschrieben werden. Der Finalist des Vorjahres schleppt zwar einen Sechs-Punkte-Rückstand auf Mannheim mit sich herum, doch mit drei Siegen aus den vergangenen drei Spielen stimmt nicht nur die Form. Auch das Restprogramm macht dem ERC Mut, vier der sechs Partien finden vor den eigenen Fans statt.
Ausblick
Um noch den sechsten Tabellenplatz zu erreichen, müssen die Adler zwei Mannschaften überflügeln. Da wird eine Bilanz wie am Wochenende - auf einen Sieg folgte eine Niederlage - nicht reichen. Die Adler müssen ihre drei Heimspiele gewinnen und mindestens einen Auswärtserfolg holen - am besten zum Hauptrundenabschluss im Duell mit dem direkten Konkurrenten Kölner Haie.

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