Kitzbühel. Die Adler Mannheim haben am Sonntag ihr fünftägiges Trainingslager im österreichischen Kitzbühel mit einem 6:3 (3:0, 2:1, 1:2)-Sieg über den EC Salzburg beendet. Nach der 1:3-Testspielniederlage am Donnerstag gegen die Iserlohn Roosters zeigte der achtfache deutsche Eishockeymeister eine deutliche Leistungssteigerung, war allein dreimal im Powerplay erfolgreich.
„Wir hatten hier fünf wunderschöne Tage in Kitzbühel, konnten wichtige Schritte auf, aber auch neben dem Eis gehen“, zog Adler-Cheftrainer Johan Lundskog ein positives Fazit und konkretisierte: „Wir haben uns neben dem Eis noch besser kennengelernt, haben viel Zeit miteinander verbracht und konnten so noch schneller zusammenfinden. Auf dem Eis waren die zwei Testspiele genau das, was wir gebraucht haben. Wir haben ein paar Sachen getestet und konnten uns immer mehr steigern. Ich war mit der Intensität und dem Tempo sehr zufrieden. Vor allem haben wir die Antwort bekommen, dass wir das spielen können, was wir uns vorstellen.“
Das bedeutet im Klartext: Dominant mit der Scheibe am Schläger sein, schnelle wie klare Pässe spielen und konsequent in Richtung des gegnerischen Tores ziehen. Zudem die Angriffe des Gegners schnell erkennen und durch gutes Stellungsspiel frühzeitig zunichtemachen.
„Insgesamt nicht schlecht“
Der Start ins Trainingslager war allerdings erwartbar müßig. Bei der 1:3-Niederlage gegen Iserlohn wurde deutlich, dass die Mannheimer zwar einen guten ersten Pass spielen, sich so optische Vorteile und eine gute Anzahl an Chancen erarbeiten konnten, letztlich aber nicht effektiv genug agierten. Zu groß fiel die Streuung bei den Schüssen aus. Auch die Abstimmung stimmte - angesichts von zehn (ohne U-23-Spieler) neuer Spieler, die allesamt auf dem Eis standen, auch wenig verwunderlich - noch nicht.
„Wir haben vor dem Trainingslager viele neue Sachen einstudiert, auch, was das System angeht. Bis das alles sitzt, braucht das natürlich auch angesichts der vielen Neuen seine Zeit“, sagte Adler-Verteidiger Korbinian Holzer und ergänzte: „Insgesamt war das erste Testspiel aber nicht schlecht.“
Ohne Holzer, Szwarz und Gaudet
Erfreulich aus Adler-Sicht: Holzer, der die vergangene Spielzeit mit einer Verletzung beendet hatte, fühlte sich körperlich gut. „Natürlich muss ich mit den Physios immer noch ein bisschen was extra machen, aber ich war sehr stabil in den Zweikämpfen und habe ganz gut ins Spiel gefunden“, betonte er.
In der Partie gegen Salzburg wurde er am Sonntag von Lundskog jedoch geschont. Szwarz, der am Donnerstag mit Iserlohn-Torwart Kevin Reich zusammengeprallt war, und Tyler Gaudet standen ebenfalls nicht auf dem Spielberichtsbogen. Für Holzer durfte Arkadiusz Dziambor in der Defensive ran, Ryan MacInnis ersetzte Szwarz.
Mit viel Wille sowie der nötigen Präzision und Abstimmung starteten die Adler gegen Salzburg - auf das sie am 17. September auch in der Champions Hockey League treffen werden - in die Partie. Das 1:0 des unheimlich schnellen Kris Bennett (5.) war der Dosenöffner für den folgenden Spielverlauf.
Drei Tore in Überzahl
Stark in Unterzahl - die Adler überstanden unter anderem eine 41 Sekunden lange Drei-gegen-Fünf-Unterzahl - und effektiv im Powerplay, dominierten die Blau-Weiß-Roten die Partie. Nach dem 2:0 durch Maximilian Eisenmenger (10.) war Daniel Fischbuch in Überzahl erfolgreich - 3:0 (19.). Wolf (33.) und Plachta (36.) trafen ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis. Verteidiger-Zugang Max Gildon besorgte den sechsten Adler-Treffer (50.).
„Es war natürlich nicht alles perfekt, aber die Jungs haben viele gute Sachen gemacht. Wenn man mit einer 5:1-Führung ins letzte Drittel geht, ist das nach den letzten intensiven Tagen schon eine Herausforderung für den Kopf. Aber auch daraus werden wir lernen“, sagte Lundskog mit Blick auf das verlorene letzte Drittel.
In der anschließend zu Trainingszwecken verabredeten Verlängerung hatte Mannheim dann aber wieder die Oberhand. Plachta traf nach drei Minuten und 19 Sekunden und beendete somit endgültig dieses Testspiel (64.).
Während die Adler ab Dienstag wieder in Mannheim in den Trainingsbetrieb starten, stehen am Wochenende zwei interessante Testspiele in der heimischen SAP Arena an. Am Freitag (19.30 Uhr) kommt es zum Derby gegen die Löwen Frankfurt, ehe zwei Tage später (18 Uhr) der Ex-Club von Johan Lundskog, der SC Bern, in der Kurpfalz aufschlägt. „Das sind die zwei Gegner, die wir brauchen, um uns optimal auf die Champions Hockey League vorzubereiten“, sagte Lundskog.
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