Mantelsonntag, was ist das?

Historie: Die Bezeichnung geht auf vergangene Jahrhunderte zurück

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Speyer. So mancher wird sich schonmal die Frage gestellt haben, warum ein verkaufsoffener Sonntag als Mantelsonntag bezeichnet wird? Die Antwort darauf ist so simpel, wie logisch: In vergangenen Jahrhunderten nutzen die Landbevölkerung den letzten Sonntag vor Allerheiligen, das am 1. November begangen wird, um in die Stadt zu kommen und sich einen neuen Mantel zu kaufen. Die erklärt auch warum ein Mantel als Namensgeben für den letzten verkaufsoffenen Sonntag herhält.

Jedoch erklärt dieser historische Exkurs noch nicht, warum die Landbevölkerung bis zum letzten Sonntag vor Allerheiligen mit dem Kauf eines neuen Mantels gewartet hat. Auch dies lässt sich einfach erklären: Einerseits sind die richtigen kalten Tage, an denen man einen wärmenden Mantel benötig im Oktober meist noch recht knapp vertreten und sollte doch einer dabei sein, konnte man immer noch den alten Mantel anziehen. Zudem hatten sie so auch die Möglichkeit länger Geld anzusparen. Der Sonntag vor Allerheiligen stellte dann den letzten möglichen Tag zum Mantelkauf dar, weil man beim Friedhofsbesuch an Allerseelen am 2. November dann den neuen Mantel tragen wollte.

In vielen Städten in Deutschland und auch in Luxemburg ist der Mantelsonntag ein inoffizieller Feiertag. So auch in Speyer und hier wird mit dem verkaufsoffenen Sonntag an die ursprüngliche Bedeutung des Mantelsonntags erinnert. imp/red

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