Die Regelaltersgrenze für die abschlagsfreie Rente liegt heute bei 67 Jahren. Etliche Menschen gehen allerdings freiwillig oder etwa auch aus gesundheitlichen Gründen schon früher in Rente. Manch eine*r ist vielleicht erst Mitte Fünfzig und kann zwar dem Beruf nicht mehr nachgehen, fühlt sich aber nach wie vor eigentlich vital und in der Lage Sachen zu machen und gebraucht zu werden.
Doch wenn die Arbeit auf einmal wegfällt, stellt sich bei vielen plötzlich ein Gefühl großer Leere ein. Bin ich von nun an nutzlos? Was kommt jetzt eigentlich noch? Warte ich nur noch auf den Tod? Derlei Gedanken sind nicht nur deprimierend, sie können das Alter auch zur Qual machen. Deshalb ist es sinnvoll und gesund, einen anderen Weg einzuschlagen. Es gilt, im Rentenalter bewusst etwas gegen die Leere und eventuelle Langeweile zu unternehmen und einen intensiven und tollen Ruhestand zu erleben.
Wenn die tägliche Arbeit wegfällt
Gewohnheiten, die plötzlich wegbrechen
Die Arbeit gibt bei den meisten in Deutschland lebenden Menschen den Rhythmus der Tage vor. Sie bietet nicht nur Struktur, sie wird irgendwann auch zur Gewohnheit. Viele Menschen füllt diese gewohnte Arbeit aus. Sie finden in ihr eine sinnvolle Tätigkeit, der sie täglich nachgehen können. Auf die Arbeit ist Verlass: Man fährt morgens hin, trifft dort Kolleg*innen und Vorgesetzte, verbringt den halben oder fast den ganzen Tag dort und fährt abends wieder nach Hause. Meist fünf Tage die Woche.
Ist irgendwann das Alter erreicht, in dem der Ruhestand vor der Tür steht, fällt diese Gewohnheit weg. Mit ihr fällt aber nicht nur eine Routine weg, nach der man mitunter Jahrzehnte lang das Leben gelebt hat. Es fallen auch etliche andere Dinge weg, an die man im Voraus überhaupt nicht denkt, weil sie eben einfach dazugehören.
So trifft man beispielsweise von heute auf morgen die erwähnten Kolleg*innen nicht mehr. Der Austausch mit diesen – und mag er auch noch so flüchtig beim Kaffeeautomaten in der Büroküche gewesen sein – hat doch immer gut getan. Über die Jahre sind vielleicht auch echte freundschaftliche Beziehungen entstanden. Kontakt ist jetzt nicht mehr täglich auf natürlichem Weg, sondern nur noch gezielt und über „Umwege“ möglich. Man will auch nicht den Eindruck machen, die Arbeit nicht loslassen zu können.
Eigentlich sollte der Ruhestand doch auch etwas Schönes sein! Endlich mehr Zeit, um sich zu besinnen, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die das Leben doch im Kern ausmachen. Doch so simpel das klingen mag, vielen Pensionierten fällt es nicht leicht, mit der neuen und ungewohnten Situation umzugehen. Eine so beständige Gewohnheit, die plötzlich wegbricht, nimmt oft auch das Gefühl von Sicherheit. Was passiert jetzt? Woran kann ich mich jetzt festhalten? Was kommt als nächstes? Fragen dieser Art machen vielen älteren Menschen nicht nur Angst, sie können gar ein Gefühl von Leere erzeugen, das weiter verunsichert und deprimiert.
Die große Leere – Was kommt eigentlich jetzt noch?
Das Gefühl einer großen Leere, dass manche Menschen beim Eintritt ins Rentenalter verspüren, speist sich aus verschiedenen Dingen. Zum einen sind es die erwähnten Gewohnheiten und damit auch Sicherheiten, die auf einmal wegbrechen. Wo man gestern noch wusste,
- wie der Tag aussehen wird,
- wann aufgestanden,
- wann gefrühstückt werden muss, um pünktlich zur Arbeit zu erscheinen,
- wen man dabei trifft und mit wem man sich unterhält,
- wann nach Hause gegangen und der Feierabend genossen werden kann
- und wann man sich schlafen legt,
ist morgen plötzlich keine Struktur mehr da.
Zum anderen ist es die große Frage, was jetzt, wo man nie wieder arbeiten muss, eigentlich noch kommen soll. Mit dieser Frage schwingt die Annahme mit, dass der Ruhestand nur noch ein Warten auf den Tod darstellt. So schrecklich diese Annahme ist, sie ist weiter verbreitet, als man denken mag. Das hängt auch damit zusammen, dass die Arbeit im Leben vieler Menschen in unserer Gesellschaft mitunter einen zu hohen oder problematisch definierten Wert einnimmt.
Sich über die Arbeit zu definieren, kann in jedem Fall ungesund werden. Sicherlich ist es toll und sinnvoll, dass man sich mit dem, was man tut, um Geld zu verdienen, irgendwie identifiziert. Die Arbeit sollte jedoch nicht den Mittelpunkt des Seins ausmachen. Denn irgendwann kann nun einmal nicht mehr gearbeitet werden und dann bricht dieser Mittelpunkt einfach weg. In der Folge fühlen sich Menschen plötzlich ausrangiert und nutzlos.
Das Gefühl der Nutzlosigkeit
Jetzt, wo ich nicht mehr arbeiten kann, kann ich der Gesellschaft nicht mehr dienen. Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, zu sterben.
Ein solcher Gedanke ist schrecklich und besonders erschreckend ist, dass ihn mehr Menschen beim Renteneintritt haben, als man denkt. Wer arbeitet, bekommt durch die Arbeit selbst das Gefühl, in irgendeiner Weise irgendjemandem zu helfen. Die Bestätigung kommt etwa direkt durch die Arbeitgeber*innen oder nebenbei durch sich einstellende Erfolge, Gehaltserhöhungen, die Karriere. Gerade auch ältere Menschen werden von jüngeren Kolleg*innen häufig wertgeschätzt und um Rat gefragt. Wer noch arbeitet, spürt also, gebraucht zu werden.
Als Rentner*in dagegen braucht einen mitunter niemand mehr für irgendetwas. So jedenfalls der Eindruck vieler älterer Menschen. Dieses Gefühl der Nutzlosigkeit kann in Verzweiflung und Depressionen enden. Denn der Folgegedanke ist dann eben, dass nun nur noch das besagte Warten auf den Tod stattfindet.
Dabei ändern sich auch noch die Verhältnisse. War man vorher in der Lage, anderen mit irgendetwas zu helfen, fängt es so langsam an, dass man selbst derjenige ist, der Hilfe benötigt. Anfangs mögen es nur schwere Getränkekisten sein, die man selbst nicht mehr in der Lage ist, die Treppen hochzutragen. Irgendwann lässt man die Einkäufe vielleicht gänzlich von hilfsbereiten Familienmitgliedern, Nachbarn oder bezahlten Unternehmen erledigen. Wird neben dem Körper auch der Geist mit der Zeit träge, bedarf es schließlich vielleicht sogar Personen, die einem im gesamten Alltag beistehen und bei der täglichen Hausarbeit, der Körperhygiene und anderen Dingen wortwörtlich „unter die Arme greifen“.
Oft erfolgt die Realisierung all dieser Dinge erst (beziehungsweise schon – je nachdem, aus welchem Blickwinkel man schaut) mit der Pensionierung. Es dauert dann unter Umständen Wochen, Monate oder sogar Jahre, bis man sich mit der Einsicht anfreunden kann, dass nun eben eine neue und vermutlich letzte Lebensphase begonnen hat. Fast jeder, der in Rente geht, macht einen solchen Prozess durch. Allerdings lässt er sich verkürzen. Das kann etwa durch eine entsprechende Vorbereitung auf die Rente geschehen.
Vorbereitung auf die Rente zahlt sich aus
Die Arbeit reduzieren
Zunächst einmal kann es nicht schaden, sich strikt vorzunehmen, nicht bis zum letzten Tag voll durchzuarbeiten. Wer sich von hundert auf null umstellen muss, macht es sich mit der Veränderung unnötiger Weise noch schwerer, als es sein muss. In der Regel ist es möglich, mit den Vorgesetzten zu sprechen – oder, im Falle der Selbstständigkeit, einfach selbst zu handeln – und die Arbeitszeit frühzeitig zu verringern. Die sogenannte Altersteilzeit ist eine wunderbare Möglichkeit, sich langsam auf den Ruhestand vorzubereiten. Schon jetzt kann auch damit angefangen werden, sich erste andere Beschäftigungen außerhalb der Arbeit zu suchen. Dann nämlich können diese intensiver betrieben werden, wenn die Arbeit vollkommen wegfällt.
Das Alter akzeptieren und als Chance begreifen
Bereits in den absehbaren Jahren vor der Rente ist es außerdem sinnvoll, sich mental damit zu beschäftigen, was das hohe Alter grundsätzlich so mit sich bringt. Die meisten Menschen erleben es bei den Großeltern und später bei den Eltern selbst mit. Prozesse, die alte Menschen durchmachen, muss jeder Mensch, der alt wird, ebenfalls durchleben. Daran führt kein Weg vorbei.
Das ist eine logische und einfache Tatsache, doch die wenigsten körperlich und geistig aktiven und rundum gesunden Menschen können sich das vorstellen. Andere wiederum verdrängen diese Fakten. Es ist hilfreich, sich mit dem Älterwerden und dem Tod zu beschäftigen und versuchen, sich früh damit anzufreunden und zu akzeptieren, dass es diese Lebensphase nun einmal gibt. Bücher zum Thema lesen und mit Menschen sprechen, die bereits im Rentenalter sind oder viel mit älteren Menschen zu tun haben, hilft. Die Erfahrungen anderer können kostbare Ratschläge für den eigenen Ruhestand beinhalten.
Abgesehen davon ist es der Zufriedenheit im Alter in entscheidendem Maße zuträglich, das Alter nicht als qualvolle „Restlebenszeit“ zu begreifen. Der Gedanke, auf den Tod zu warten, ist nicht nur trist und traurig, er ist auch pessimistisch und überflüssig. Denn nur, weil man für die Arbeit nicht mehr gebraucht wird, heißt das nicht, dass das Leben jetzt vorbei ist.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt heute bei über 80 Jahren. Bedenkt man, dass manch eine*r schon mit Anfang Sechzig in Rente geht, sind das fast zwanzig Jahre Lebenszeit, die noch gestaltet und aktiv erlebt werden wollen. Jetzt schon das Leben aufzugeben und sich aufs Ende einzustellen wäre schlichtweg falsch. Wer so denkt, nimmt sich selbst die Chance, vielleicht sogar neue Beschäftigungen zu finden, für die das ganze Leben vorher nie Zeit war. Denn das Alter lädt zum Entdecken, zum Ausprobieren und zum Spielen ein. Nicht ohne Grund wird beim Alter oft von einer „zweiten Kindheit“ gesprochen.
Neue Beschäftigungen finden
Das Alter – die zweite Kindheit
Die Altersforschung spricht beim Alter im Ruhestand heute oft vom „dritten Lebensalter“, schon lange ist das Alter aber vor allem auch als zweite Kindheit bekannt. Damit sind einerseits die beschwerlichen Dinge des Alters gemeint. Wie auch Kinder, sind alte Menschen irgendwann mitunter nur noch lebensfähig, wenn andere ihnen im Alltag helfend zur Seite stehen. Außerdem nehmen die geistigen Fähigkeiten ab, sodass das Verhalten und die Denkweise vieler Älterer eher wieder dem von jungen Kindern ähnelt, als dem von Erwachsenen.
Doch vor allem auch die positiven Aspekte des Alters werden mit dem Vergleich mit der Kindheit betont. Wie auch Kinder, sind Pensionierte vollkommen frei. Sie haben keine wirklichen Verpflichtungen und können mehr oder weniger selbst bestimmen, was sie tun und lassen möchten. Anders als Kindern, schreibt Rentner*innen zusätzlich gar niemand mehr irgendetwas vor. Wenn es also eine Phase der vollkommenen Freiheit im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen gibt, dann beginnt sie mit dem Ruhestand. Wie der Begriff es im Prinzip auch besagt: Jetzt hat man seine absolute Ruhe und kann sich überlegen, was man noch alles erleben möchte.
Spielend das Leben neu entdecken
Wie Kinder auch, finden viele ältere Menschen im Ruhestand wieder Gefallen daran, Spiele zu spielen. Psycholog*innen betonen immer wieder, wie komplex und wichtig die Effekte des Spielens bei Kindern sind. Rolf Oerter etwa, emeritierter Professor für Entwicklungsforschung, betont in seinem Artikel „Zur Psychologie des Spiels“, dass das Spielen für eine gesunde Kindheit eine zentrale Tätigkeit darstellt. Es diene der mentalen und körperlichen Hygiene und sei unentbehrlich für eine gedeihliche Entwicklung.
Auch auf Erwachsene hat Spielen positive Effekte. Spielen ermöglicht neue Blickwinkel, eröffnet andere Herangehensweisen und hilft dabei, sich von der Alltagshektik eine Auszeit zu nehmen. Ältere Menschen müssen sich nicht schämen oder fragen, ob es in Ordnung ist, wenn sie wieder einen verstärkten und intensiven Spieltrieb entwickeln. Nicht nur begibt man sich für das Spielen häufig wieder mehr in Gesellschaft und bleibt dabei sozial aktiv und empfindet Freude. Das Spielen hat sogar positive Effekte auf Körper und Geist. Das gilt sogar für Video- und Onlinespiele am Computer.
So haben Studien gezeigt, dass bei älteren Menschen, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg Videospiele spielten, ein Wachstum in Hirnarealen zu verzeichnen war, die für räumliches Denken, Erinnerungsbildung, feinmotorische Fähigkeiten und strategische Planung zuständig sind. Auch eine höhere Konzentrationsfähigkeit, verstärkte Selbstkontrolle und eine schnellere Entscheidungsgabe sind mögliche positive Effekte.
Bei Onlinespielen kommt oft auch noch ein spannender Nervenkitzel hinzu. Da wird gemeinsam mit anderen gespielt, um bestimmte Ziele zu erreichen oder es wird sein Glück in Onlinecasinos versucht. Alles Mögliche auszuprobieren ist auch im Alter noch erlaubt und erweitert den Horizont. Wichtig ist, dass etwa bei Glücksspiel nicht vergessen wird, dass es sich um echtes Geld handelt, auch, wenn man es in digitaler Form nicht immer so wahrnimmt. Es gilt daher, sich zum Thema gut zu informieren, um auch immer verantwortungsvoll zu spielen. Grundsätzlich muss Angst vor dem Internet nicht sein. Sich aber generell vorsichtig und bewusst in der Onlinewelt zu bewegen, gerade, wenn es um das eigene Geld oder sensible Daten geht, kann nicht schaden.
Ständig Aufgeschobenes abhaken
Spielen ist aber nicht für jeden etwas und es sollte nur gemacht werden, wenn es auch Freude bereitet. Wer sich beim Spielen aber vielleicht sogar langweilt und im Ruhestand generell viele Langeweile empfindet, der kann beispielsweise versuchen, anderes zu unternehmen. Gerade das dritte Lebensalter eignet sich wunderbar dafür, aufgeschobene Dinge bewusst nachzuholen.
Gemeint sind Dinge, die man im zurückliegenden Leben als Berufstätige*r immer mal machen oder erledigen wollte, für die aber schlichtweg nie genug Zeit war. Einige Beispiele wären:
- Einem neuen Hobby nachgehen
- Ein Altersstudium absolvieren
- Einen langen Romanklassiker nachholen (Moby Dick, Schuld und Sühne, Ulysses…)
- Selbst ein Buch schreiben
- Zeichnen oder malen lernen
- Freiwilligenarbeit annehmen und anderen helfen
- Einen eigenen Gemüse- und Kräutergarten anlegen
Haus und Garten als Projekte
Haus und Garten sind Dinge, für die nach der Pensionierung endlich einmal richtig viel Zeit ist. Viele Menschen haben gerade von ihrem Garten weniger, als es ihnen recht wäre, weil die Arbeit dort durchaus anstrengend sein kann. Kommt man erledigt von der „normalen“ täglichen Arbeit nach Hause, fehlt oft die Kraft, den Garten auch noch so zu anzulegen und stets zu pflegen, wie man gerne hätte.
Auch im Haus fallen immer wieder kleinere Arbeiten an oder es kommt der Wunsch auf, in größerem Stile umzuräumen oder gar neu zu streichen und Ähnliches. All diesen Aufgaben können sich Rentner*innen endlich einmal mit voller Kraft und Leidenschaft widmen.
Das Soziale wieder stärken
Mit anderen (Gleichgesinnten) sprechen
Aus irgendeinem Grund scheinen Unsicherheiten was den Ruhestand betrifft in für viele in Deutschland Lebenden eine Art Tabuthema darzustellen. Schwäche zeigen und zugeben, dass man mit der Situation ein wenig überfordert ist – das fällt vor allem älteren Menschen häufig nicht leicht. Doch noch so viel Lebenserfahrung schützt nicht vor neuen, ungewohnten Entwicklungen und Situationen.
Mehr Mut und Kraft erhalten Rentner*innen vor allem auch im Austausch mit anderen, die sich in der gleichen Position befinden. Denn man ist natürlich nie allein mit dem Gefühl, auf einmal zu denen zu gehören, „die man nicht mehr braucht“. Darüber mit anderen Witze zu machen oder sich einfach ehrlich auszusprechen, kann nicht nur heilsam sein, es hat auch praktischen Nutzen.
So bringen einen die anderen vielleicht auf großartige Ideen, was mit der jetzt so vielen freien Zeit alles angestellt werden könnte. Im besten Fall ergibt sich vielleicht sogar eine nette Runde, mit der man gemeinsam Dinge unternehmen und sich ab und an etwa zu einem Spieleabend treffen kann.
Alte Kontakte wieder aufwärmen
Wenn es darum geht, sich mit Gleichgesinnten in ähnlichem Alter zu verbinden, kommt schnell die Frage auf: Mit wem denn? Viele der Bekannten und Freunde sind über die Jahre vielleicht weggezogen; einige von ihnen vielleicht sogar schon verstorben. Aber da war doch noch… diese Klassenkameradin von damals oder jener Freund aus der Studienzeit. Jetzt, im Ruhestand, ist die perfekte Gelegenheit dar, alte Kontakte wieder aufzuwärmen.
Auch das lässt sich auf der To-Do-List fürs Alter notieren: Einfach einmal über den eigenen Schatten springen, die Initiative ergreifen und sich bei Leuten melden, von denen man gefühlte Ewigkeiten kein Lebenszeichen mehr vernommen hat. Mit etwas Glück erblühen dabei alte Freundschaften von Neuem und der Ruhestand lässt sich gemeinsam erst richtig schön auskosten.
Mehr Zeit für Partner
Neben der Zeit, die nun endlich für alte, vielleicht inzwischen fast schon unbekannte Kontakte ist, bietet der Ruhestand auch die Möglichkeit, sich wieder intensiver auf den Menschen einzulassen, der einem am aller nächsten steht: Den eigenen Partner oder die eigene Partnerin.
Sind beide pensioniert, lassen sich all die schönen Dinge, die man noch so erleben möchte, auch zusammen unternehmen. Denn ab jetzt ist quasi nur noch Urlaub und man muss sich nicht auf die wenige Zeit, die man für den anderen hat und die er für einen selbst hat, einstellen. Alle Möglichkeiten stehen einem offen.
Diese Freiheit und die viele Zeit, die man wieder füreinander hat, sorgt nicht selten dafür, dass Menschen im Alter wieder eine viel intensivere Beziehung oder Ehe führen, als die Jahre zuvor. Oftmals blüht sogar das Sexualleben wieder auf, weil der viele Stress wegfällt, der durch die Arbeit, die im Alter natürlich nicht gerade leichter wird, auf einem lastete.
Gerade das Thema Sex im Alter ist für viele besonders spannend. Einerseits stellt auch dies eine Art Tabuthema dar, andererseits gibt es ältere, die sexuell aktiver sind, als junge Menschen. Fest steht, dass sexuelle Zuneigung auch bis ins hohe Alter gesund ist und dass körperliche Nähe für jeden Menschen wichtig ist. Wer sich unsicher ist, sollte sich einfach einmal in das Thema einlesen und gegebenenfalls mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, um eventuelle Fragen zu klären oder Ratschläge jeglicher Art zu bekommen. Scham ist hier fehl am Platz, denn auch diese Unsicherheit teilen Ältere in aller Regel mit anderen.
Reisen im Alter
Wir wollen den letzten Abschnitt einem der schönsten Themen überhaupt widmen: Dem Reisen.
Das dritte Lebensalter ist mitunter die beste Zeit des Lebens, um noch einmal die Koffer, Taschen oder Rucksäcke zu packen und sich auf den Weg in die weite Welt zu machen. Denn jetzt kann sich hierbei so viel Zeit genommen und gelassen werden, wie man möchte.
Praktisch ist, dass das Reisen heute deutlich komfortabler abläuft als früher. Besser ausgebaute Flugzeuge und hochwertigerer Service, weniger Zwischenstopps und einfachere Buchungsvorgänge machen das Reisen auch bis ins hohe Alter noch möglich. Darüber hinaus können zum Beispiel auch mit einer Kreuzfahrt mehrere Ländern nacheinander besichtigt werden. Rundumverpflegung und sogar meist die Gesellschaft anderer auch in ähnlichem Alter sind garantiert.
Auch hier gilt, dass man keine Angst haben sollte, Neues auszuprobieren. Wer sich noch einigermaßen fit fühlt, kann auch noch ans andere Ende der Welt reisen. Warum denn auch nicht? Immerhin gibt es jetzt keinen Chef mehr, der einen dabei stört, wenn man sich gerade auf Safari in Kenia befindet oder die Maya-Ruinen auf Yucatan besichtigt. Also – nichts wie los!
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