Bildung

Land beschließt Partnerschaft zwischen Heidelberg und Harvard

Eine Partnerschaft zwischen Heidelberg und der US-Eliteuniversität Harvard soll den Forschungsstandort international sichtbar machen. Das Land setzt damit ein Signal für globale Exzellenz.

Von 
Jessica Blödorn
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Der Campus der Harvard-Universität in Cambridge in Massachusetts © --/Xinhua/dpa

Heidelberg/Stuttgart. Baden-Württemberg hat eine neue Initiative zur Förderung internationaler Spitzenforschung beschlossen. Kernstück ist eine exklusive Partnerschaft zwischen der Universität Heidelberg und der US-Eliteuniversität Harvard, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (beide Grüne) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Stuttgart erklärten. Das Land stellt dafür rund 24 Millionen Euro bereit.

Baden-Württemberg

Land will US-Nachwuchsforscher nach Heidelberg locken

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Susanne Kupke-Flohr
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Das Programm „Global Partnership in Science“ soll den Forschungsstandort Baden-Württemberg im internationalen Wettbewerb stärken. „Wir wollen unser Land zu einem Magneten für internationale Spitzenforschung machen“, sagte Kretschmann laut einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums. Dazu gehört auch ein Angebot für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Staaten mit eingeschränkter Wissenschaftsfreiheit.

Deutliches Signal für die Attraktivität des Standorts Heidelberg

Zehn Millionen Euro fließen in das „Global Institution-Programm“, mit dem die Zusammenarbeit zwischen Heidelberg und Harvard auf eine dauerhafte Basis gestellt wird. Geplant sind unter anderem Forschungsaufenthalte für bis zu 50 Harvard-Wissenschaftler in Heidelberg und ein gemeinsamer Innovations-Hub. Weitere zehn Millionen Euro stellt das Land für flexible Berufungen internationaler Spitzenkräfte bereit. Hinzu kommen 3,6 Millionen Euro für ein Fellowship-Programm, das Nachwuchsforschenden Aufenthalte an den drei baden-württembergischen Instituten for Advanced Studies in Freiburg, Tübingen und Konstanz ermöglicht.

In der Stadt am Neckar sollen künftig Studenten aus Cambridge studieren. © Bernhard Zinke

Wissenschaftsministerin Olschowski sagte, dass die Wahl Heidelbergs durch Harvard beweise, dass der Standort zu den besten der Welt gehöre, und dass das Land „attraktive Rahmenbedingungen für unabhängige und verlässliche Forschung“ schaffe. Auch Rektorin Frauke Melchior bezeichnete die Kooperation als „strategisch zukunftsweisend“ und als Modell für die transatlantische Zusammenarbeit.

Politische Entwicklungen in den USA sind Hintergrund der Offensive

Hintergrund der Offensive sind auch politische Entwicklungen in den USA. Nach einem Bericht des SWR richtet sich das Angebot besonders an Forschende, die sich wegen Kürzungen unter Präsident Donald Trump nach alternativen Standorten umsehen. Betroffen seien vor allem Fachbereiche wie Medizin, Klimaforschung, Biowissenschaften und Gender Studies.

Mit dem Maßnahmenpaket will Baden-Württemberg seine Rolle als führender Wissenschaftsstandort in Europa weiter ausbauen und langfristig internationale Talente anziehen. Die ersten Forschungsaufenthalte sollen bereits im kommenden Jahr beginnen.

Redaktion

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