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Seit dem 1. Juli erweitert Dr. Wolfram Stark das Spektrum der Inneren Medizin am St. Josef-Krankenhaus Viernheim um die Bereiche Pneumologie und Allergologie. Gleichzeitig hat er in der fachärztlich-internistischen Gemeinschaftspraxis Dr. Neuberger/Dr. Karner/Dr. Stark seine Tätigkeit mit den Schwerpunkten Pneumologie, Allergologie und Kardiologie aufgenommen.
Dr. Stark hat seine Facharztweiterbildung an der Thoraxklinik Heidelberg sowie am Klinikum Heilbronn erhalten, die Spezialisierung für Pneumologie, Allergologie und Kardiologie an der Lungenfachklinik Löwenstein sowie an der SLKKlinik Bad Friedrichshall. Zuletzt war er Oberarzt am Theresienkrankenhaus Mannheim. Er ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter.
Die Pneumologie (Lungenheilkunde) ist der Schwerpunkt innerhalb der Inneren Medizin, der sich speziell mit der Atmung, den Atemwegen und der Lunge befasst. Die Lunge hat eine zentrale Bedeutung als Organ der Versorgung mit Sauerstoff und der Entsorgung des CO2 (Kohlendioxid). Typische Beschwerden, die Patienten zum Pneumologen führen, sind vor allem nachts und am frühen Morgen auftretender Husten, Luftnot, pfeifende Atmung und Brustkorbenge.
Erweiterung des Spektrums
Die häufigsten Krankheitsbilder in der Pneumologie sind das Bronchialasthma, die COPD (Chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem) und die Lungenentzündung. Während die Lungenentzündung eine akut-entzündliche Erkrankung darstellt, handelt es sich beim Asthma bronchiale und bei der COPD um dauerhafte, also lebenslange Erkrankungen, die zwar nicht geheilt, aber in ihrem Verlauf entscheidend beeinflusst werden können. Beiden Erkrankungen gemeinsam ist eine Verengung der Atemwege, auch Bronchialobstruktion genannt.
Die zunehmende Bedeutung der Lungenerkrankungen innerhalb der Inneren Medizin führte dazu, die Kompetenzen sowohl im Bereich des St. Josef-Krankenhauses als auch der fachärztlich-internistischen Gemeinschaftspraxis in diesem Bereich auszubauen. Die Erweiterung des diagnostischen und therapeutischen Spektrums erstreckt sich auf die Bodyplethysmographie (sogenannte große Lungenfunktion in der Kabine), die Messung der Diffusionskapazität (Fähigkeit der Lunge zum Gasaustausch) und der Kraft der Atmungsmuskulatur. In Abhängigkeit von der Fragestellung kommen Allergie- Tests auf der Haut oder als Laboruntersuchung zum Einsatz sowie Echokardiographie und Spiroergometrie. Letztere dient auch zur Beurteilung der Fitness bei Sportlern.
Im Bereich der Endoskopie bringt der 46-jährige Dr. Stark Erfahrung aus mehreren Tausend Bronchoskopien (Bronchienspiegelung) mit. Diese Untersuchung wird meist mit-Altetels eines flexiblen, etwa bleistiftdicken Schlauches durchgeführt. Mit ihrer Hilfe kann die Bronchialschleimhaut beurteilt werden und Proben aus dem Sekret oder der Schleimhaut entnommen werden. Die Notwendigkeit zu einer Bronchoskopie besteht bei anhaltendem Husten ungeklärter Ursache, blutigem Husten, bei Hinweis auf eine Enge der Atemwege, bei anhaltender ungeklärter Heiserkeit sowie bei Verdacht auf eine Gewebsvermehrung im Bereich der Atemwege oder der Lunge.
Bei diagnostisch unklaren Pleuraergüssen (Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb) kommt eine Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs, gegebenenfalls auch eine Thorakoskopie (Brustkorbspiegelung) zum Einsatz. Bronchoskopie und Thorakoskopie erfolgen im Regelfall im Dämmerschlaf und werden gut vertragen.
Das Asthma bronchiale tritt häufig bereits in der Kindheit auf, nicht selten aber auch erst im Erwachsenenalter. Insgesamt werden circa zehn Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens deswegen behandelt, auch Spitzensportler sind betroffen. Während bei Kindern häufig eine allergische Ursache zu finden ist, treten mit zunehmendem Alter auch nicht-allergische Formen auf. Hauptsymptome sind wiederholt auftretende, anfallsartige Luftnot und Husten, vor allem bei Allergen- und Staubexposition, körperlicher Belastung und Infekten. Die Beschwerden beruhen auf einer entzündlichen Veränderung der Bronchien, die zu einer Überempfindlichkeit oder einer Verengung der Atemwege führt. Meist lässt sich diese in der Bodyplethysmographie nachweisen; bei ansonsten normaler Lungenfunktion ist aber unter Umständen ein sogenannter Metacholin-Test zum Nachweis erforderlich.
Mit Einführung der modernen Therapie mit Inhalativen, nur in der Lunge wirksamen Steroiden hat sich die Prognose dieser Erkrankung entschieden verbessert. Insbesondere konnte so in den vergangenen 20 Jahren die Häufigkeit und die Schwere von Asthmaanfällen mit ihrer hohen Sterblichkeit verringert werden. Ein beschwerdefreies Leben ohne Einschränkung auch hinsichtlich der Belastbarkeit setzt allerdings eine konsequente Medikamenteneinnahme und eine entsprechende Schulung voraus.
Hohe Dunkelziffer bei COPD
Eine weitere häufige Lungenerkrankung ist die COPD. Diese betrifft in Abhängigkeit vom Alter sechs bis zwölf Prozent der Bevölkerung mit einer relativ hohen Dunkelziffer. Es wird davon ausgegangen, dass 50 Prozent aller Menschen mit nachweisbarer Atemwegs-Verengung noch nicht diagnostiziert wurden. Aktive oder ehemalige Raucher stellen 85 Prozent der COPD-Patienten. Der Zigarettenrauch führt bei dauerhafter Inhalation zu einer Entzündung der Bronchialwand mit der Folge einer anhaltenden Einengung der Atemwege und zur Zerstörung von Lungengewebe mit Überblähung der Lungenbläschen. Daneben spielen auch Alterungsprozesse eine Rolle.
Hauptbeschwerden sind der chronische Husten mit oder ohne Auswurf sowie in fortgeschritteneren Stadien eine zunehmende Luftnot mit Einschränkung der Belastbarkeit und häufigen Infekten. Entscheidend für den Verlauf der COPD sind die frühzeitige Diagnose und die konsequente Behandlung. Je später eine COPD erkannt und behandelt wird, desto mehr Lungengewebe ist bereits unwiederbringlich zerstört - mit entsprechenden Folgen für körperliche Belastbarkeit und Lebensqualität.
Die Spirometrie beim Hausarzt kann erste Hinweise liefern und sollte schon bei persistierendem Husten vor Auftreten von Atemnot durchgeführt werden; jedoch lassen sich Atemwegswiderstand und Lungenüberblähung erst mittels der großen Lungenfunktion messen und so eine stadiengerechte Therapie einleiten. Auch hier stehen die inhalativen Medikamente zur Bronchienerweiterung
im Vordergrund. Die Therapie erfolgt zunächst vollständig ambulant, unterstützt durch Kurzschulungen in der Praxis.
Neben der akuten Verschlechterung einer COPD sind Lungenentzündungen häufige Gründe für eine Krankenhausaufnahme. Die Auslöser sind meist Bakterien, seltener Viren oder Pilze. Die Erkrankung kann sich in Abhängigkeit vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und von der Art des Erregers sehr unterschiedlich entwickeln. Insbesondere bei Menschen über 65 Jahren oder bei Begleiterkrankungen kann es zu schwerwiegenden Verläufen kommen. Durch die enge Verzahnung der Versorgung zwischen Gemeinschaftspraxis und Krankenhaus kann dann der Patient im St. Josef-Krankenhaus von den ihn bereits ambulant betreuenden Fachärzten weiterbehandelt werden.
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