Mannheim. Glitzernde Wasserfontänen begrüßen die Gäste auf ihrem Weg zum Eingangsportal, ein Biergarten lädt zum entspannten Auftakt des Abends ein: Auf einer mehr als 13 000 Quadratmeter großen Fläche der ehemaligen amerikanischen Kaserne Taylor Barracks soll langfristig die neue Palazzo-Erlebniswelt entstehen - mitten im grünen Kern des Geländes, dem sogenannten Taylorpark. Und auch wenn dort momentan noch der Blick über Planierraupen und eine sandige Brachfläche schweift, das Spiegelzelt in riesigen Containern verpackt auf seinen großen Einsatz wartet: Bereits zum Auftakt der neuen Spielzeit Ende Oktober öffnet der Palazzo seine Pforten auf dem neuen Areal. Und bezieht damit erstmals in der zwanzigjährigen Palazzo-Geschichte in Mannheim einen eigenen, festen Standort.
Bleibende Werte schaffen
Palazzo Produzent und Geschäftsführer Rolf Balschbach und sein Sohn Tom Balschbach haben die Fläche an der nordöstlichen Zufahrt nach Mannheim erworben. Die Gesamtkosten für das Projekt möchten die beiden noch nicht beziffern. Nur so viel sagen die Privatinvestoren zu der Zahl in Euro: „Es ist eine hohe, einstellige Millionensumme.“
Sicherlich sei das unternehmerische Risiko hoch. „Doch dieser Standort ist ein Glücksfall - und eine große Herausforderung“, sagt Rolf Balschbach. Denn das Team wolle dort eine echte Erlebniswelt schaffen: „Vergleichbar mit dem Flair der großen Revuetheater wie dem Lido oder Moulin Rouge.“ Jetzt entstehe, so Balschbach, auch im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 2023, „ein neues attraktives Eingangstor nach Mannheim mit spannenden und ästhetischen Bauprojekten.“
Schon seit langer Zeit suchen er und sein Palazzo-Mitproduzenten Gregor Spachmann, der in dieser Partnerschaft die Interessen von Radio Regenbogen verantwortet, eine repräsentative Spielstätte für ein festes Domizil. Schließlich stand das Spiegelzelt rund zwei Jahrzehnte auf dem Europaplatz. Doch es musste stets im Herbst auf- und im Frühjahr wieder abgebaut werden. „In der vergangenen Zeit hat uns das jedes Jahr eine halbe Millionen Euro gekostet“, beklagt Balschbach: Und fügt lachend hinzu: „Wenn es aufgebaut ist, dann ist das Spiegelzelt das schönste der Welt - beim Abbau ist es das schlimmste.“
Palazzo-Spielzeit 2022/2023
- Karten für die Palazzo-Spielzeit 2022/2023, die Ende Oktober im Taylorpark auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Taylor Barracks beginnt, können ab sofort im Vorverkauf unter der Ticket-Hotline 01805/60 90 30 und unter www.palazzo-mannheim.de gebucht werden.
- Die Tickets zum Preis ab 69 Euro gelten für die Show und ein von Sternekoch Harald Wohlfahrt mit seinem Team kreiertes Vier-Gang-Menü.
- Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. An Sonn- und Feiertagen startet das Programm bereits um 18 Uhr, Einlass ist ab 16.30 Uhr. Montags sowie an Heilig Abend, Samstag, 24. Dezember, bleibt das Spiegelzelt geschlossen. mai
Mit den Mietkosten für den Europaplatz sei da immer eine hohe sechsstellige Summe zusammengekommen. Und was ihn besonders geschmerzt habe: „Da baut man mit viel Liebe zum Detail eine ganz besondere Loge oder einen VIP-Bereich aus und muss dann alles wieder abreißen. Jetzt können wir endlich bleibende Werte schaffen.“ Ziel sei es, Palazzo ganzjährig mit wechselndem Programm anzubieten. Das funktioniere aber nur mit einem festen Gebäude.
Spiegelpalast soll im Juli Gestalt annehmen
Doch die Anforderungen an eine Alternative zu dem Bereich am Planetarium seien hoch gewesen. Zentrumsnah, aber in angemessenem Abstand zu den Anwohnern, gut zu erreichen und in einem grünen Umfeld: „Wir sind uns sicher, dass wir mit dem Taylorpark die perfekte Location gefunden haben. Ein genialer Standort für eine großartige Zukunft von Palazzo - für uns beginnt eine neue Ära in der Abenteuergeschichte von Palazzo“, schwärmt Balschbach. Spachmann stimmt dem zu: „Die ideale Verkehrsanbindung, großzügige Parkmöglichkeiten, vereinfachte Logistik, ein Hotel in direkter Nachbarschaft und mehr als genug Raum, um kreativ zu werden - der Taylorpark ist der perfekte bleibende Standort für die Zukunft von Palazzo in der Metropolregion Rhein-Neckar“.
Parallel zum Abbau der Palazzo Produktion auf dem Europaplatz laufen bereits jetzt die Vorarbeiten auf der neuen Wirkungsstätte. Entlang der B 38 soll eine 120 Meter lange Paravent-Wand mit Faltmotiven des Mannheimer Künstlers Horst Hamann entstehen, wie Projektleiter Tom Balschbach erklärt. Wie in einem Daumenkino werden die einzelnen Elemente Artisten in bestimmten Positionen zeigen, so dass beim Vorbeifahren der Eindruck eines Bewegungsablaufs entsteht.
Läuft alles nach Plan, nimmt der Spiegelpalast im Juli wieder Gestalt an. Allerdings mit einem acht Meter in die Höhe ragenden und somit fast doppelt so hohen Eingangsportal. Schritt für Schritt sollen dann langfristig Außen-Gastronomiebereiche sowie Open-Air-Bühnen Gestalt annehmen.
Aktuell werden auf dem neuen Gelände seitens der MVV die Versorgungseinrichtungen mit Fernwärme, Wasser und Strom hergestellt und die Anfahrtswege vom Haupteingang an der Ecke Schneeberger Straße/Schaafeckweg vorbereitet. Für die Gäste, die mit dem Auto anreisen, stehen Plätze im benachbarten Parkhaus zur Verfügung. Die Produzenten versprechen, dass die Wege zum Palazzo kürzer, einfacher und bequemer werden, als sie es auf dem Europaplatz waren.
Magische Momente
Trotz aller Neuheiten: Die Qualität von Harald Wohlfahrts Vier-Gang-Menü sowie Komfort und Glanz des Spiegelzeltes mit seiner begrenzten Sitzplatzzahl von 500 bis 600 Personen „sind auf höchstem Niveau“, wie Rolf Balschbach versichert.
Apropos Sterneküche: Um auch einem jüngeren Publikum mit kleinerem Geldbeutel einen Besuch schmackhaft zu machen, wird es ein Sonderkontingent von 5000 Karten zum Preis von 69 Euro geben.
Zum Programm verraten die Produzenten vorerst nur so viel: Etliche Künstler treten zum ersten Mal im Spiegelzelt auf. Und Magie sowie die Nähe zum Publikum werden bei der Neuinszenierung eine ganz besonders große Rolle spielen.
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