Mannheim. Monotone Vorträge, gelangweiltes Klopfen auf Holz, schwer zu greifende Themenkomplexe –Wissenschaftskommunikation ruft so einige Assoziationen auf. Spannung, Spaß und Unterhaltung gehören da nur selten dazu. Ein Problem, das das TransforMa-Wissenschaftsprojekt der Technischen Hochschule Mannheim und der Universität Mannheim in Kooperation mit dem „Mannheimer Morgen“ am Montag, 3. November, in Angriff nehmen wollen.
Beim Science Slam „Brainr!ot“ in der Alten Feuerwache haben sechs Professorinnen und Professoren jeweils zehn Minuten Zeit, ein Herzensthema ihres Fachgebiets möglichst unterhaltsam aufzuschlüsseln. Am Ende des Abends gewinnt der Vortrag, der das Publikum am meisten begeistern konnte.
Science Slam in Mannheim ist ein Aufruhr denkender Gehirne
Der Name „Brainr!ot“ – frei übersetzt ein Aufruhr der denkenden Gehirne – soll dabei ein Gegenentwurf zu dem in den Sozialen Medien oft zitierten „Brainrot“ (deutsch: Hirnfäule) darstellen, der durch stundenlanges Scrollen hervorgerufen wird. Ein hochgestecktes Ziel.
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„Wir wagen uns als gestandene Professorinnen und Professoren aus den Hörsälen raus uns stellen uns in einem ungewohnten Format dem Votum eines Publikums, wo wir nicht wissen, was kommt“, resümiert Axel Kolaschnik, Professor an der Technischen Hochschule sowie Teammitglied des TransforMa-Projekts Com‘Lab, mit Blick auf die Herausforderung der Slammerinnen und Slammer am Montagabend.
Der Science Slam soll dabei nicht nur reine Unterhaltung sein, sondern auch experimentelle Formen der Wissenschaftskommunikation fördern. „Wir machen das nicht, weil Kommunikation von Wissenschaft altbacken geworden ist, sondern weil sie anders sein muss“, erklärt Kolaschnik . Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen ihr eigenes „Silo“ verlassen und auch auf andere Disziplinen blicken.
Wissenschaft soll beim Science Slam in Mannheim raus aus dem Elfenbeinturm
Zudem müsse Wissenschaft den eigenen Elfenbeinturm verlassen und die „Zivilgesellschaft informieren, was man tut“. Immerhin finanziere sich Wissenschaft größtenteils durch deren Gelder. Man habe also sozusagen eine „Verpflichtung“ der Öffentlichkeit Einblicke in die Forschung zu geben.
Neben konventionellen Wegen der Wissenschaftskommunikation soll da nun der sogenannte „Brainr!ot“ als experimentelle Herangehensweise getestet werden. Los geht es um 19.30 Uhr , die maximale Anzahl der Zuschauerinnen und Zuschauer ist allerdings bereits erreicht. Moderiert wird die Veranstaltung von Axel Kolaschnik und „MM“-Onlineredakteur Jakob Walter.
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