Glosse „Übrigens . . .“ Die Goggelrobber und ihre Karnickel

Die Konjunktur für Federvieh zieht wieder an, lernte Thorsten Langscheid auf dem Alten Waldhof. Warum dort am Wochenende groß gefeiert wird.

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Thorsten Langscheid
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Waldhof. Übrigens ...

... stimmt’s natürlich nicht, dass die Goggelrobber auf dem Waldhof gar kein Geflügel mehr, sondern nur noch Kaninchen in ihren 30 Zuchtställen halten. Ganz im Gegenteil, wie Vorsitzender Heiko Jäger stolz bestätigt: Die „Geflügelquote“ des traditionsreichen Vereins lag lange bei rund 50 Prozent und steigt seit einiger Zeit spürbar an. Gerade rechtzeitig sozusagen zum 125-jährigen Bestehen des Vereins, der an diesem Samstag und Sonntag auf seinem Gelände an der Altrheinstraße Jubiläumskerwe feiert – mit allem Drum und Dran und ganz wie sich’s gehört: Da spielt am Samstagabend die Party-Band Finest Shades of Gray (19 bis 22 Uhr) und an beiden Tagen gibt’s knusprige Hähnchen (ab 12 Uhr, solange der Vorrat reicht). Erinnert wird dabei an die Gründer Philipp Bausch und Josef Klingelmeier, die den Verein am 24. August 1900 in der nahe gelegenen Gaststätte „Deutscher Michel“ formierten.

„Schlammloch“ in der Nachbarschaft: Wo Seppl Herberger und viele Waldhof-Buben kickten

Damals hatten viele Bewohner des Arbeiterviertels noch ein paar Hühner im Hof. Heute sind die Goggelrobber – die tatsächlich auch Kaninchen und Tauben halten – mit rund 100 Mitgliedern ein kleiner, aber multikulti aufgestellter Verein. Ihren Sitz haben sie gleich neben dem legendären „Schlammloch“ und dem Waldhöfer Wäldchen, wo einst Seppl Herberger und viele Waldhof-Buben kickten. Doch die Goggelrobber müssen gar nicht bei den Nachbarn spitzeln, sie haben mit Wolfgang Grams ihren eigenen Star, auf den sie stolz sein können: Er wurde als Taubenzüchter mehrfach Deutscher Meister und Europameister.

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