Handel

So war der verkaufsoffene Sonntag in der Mannheimer Innenstadt

Selbst Regen trübt die Shopping-Laune in der Mannheimer Innenstadt nicht. Was es beim verkaufsoffenen Sonntag zu entdecken gab

Von 
Bernhard Haas
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Die MarktMeile auf dem Marktplatz war gut besucht. © has

Mannheim. Das hatten sich die Organisatoren des verkaufsoffenen Sonntags sicher etwas anders vorgestellt. Aber schon morgens fiel ein ergiebiger Regen, den die Natur zwar dringend benötigte, der aber den Startschuss für das traditionelle Weihnachtsgeschäft in der Innenstadt gehörig durcheinanderwirbelte.

Zwar gab es einige Geschäfte wie etwa im Bereich Q 6/Q 7, vor denen sich noch vor Öffnung Schlangen bildeten. Aber lang waren auch diese nicht und sie lösten sich sehr schnell wieder auf, als sich die Tore öffneten. Dennoch ließen sich die „Hartgesottenen“ oder diejenigen, die wirklich etwas brauchten nicht vom schlechten Wetter abhalten. Lediglich das gewohnte Schlendern oder ins Schaufenster schauen fiel doch ins Wasser.

Die meisten Menschen, die etwas kaufen wollten, eilten von Geschäft zu Geschäft und kauften das, was sie suchten. Auch auf den Planken, wo manchmal viele dicht gedrängt flanierten, huschten die Käufer in die Geschäfte. „Stark nachgefragt waren vor allem Mode-Artikel jeglicher Art“, so Swen Rubel, der Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordbaden.

Verkaufsoffener Sonntag

Geschäfte in Mannheim öffnen am Sonntag

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„Wir brauchen mehr solcher Wochenendevents“, so Andreas Hilgenstock vom Modehaus Engelhorn, der sich auch über eine gute Stimmung in seinen Häusern freute. Auch im Quartier Q 6/7 drängten sich die Besucher, nicht nur das Parkhaus dort war vom frühen Nachmittag an gut besetzt von auswärtigen Autofahrern. „Das Wochenende hat trotz der zahlreichen Schirme wieder die Strahlkraft der Mannheimer City als Top-Einkaufsstandort der gesamten Region gezeigt.“ Waren am Samstag mehr die Mannheimer selbst unterwegs, so kamen am Tag darauf die Kunden überwiegend aus dem Umland, wie immer an den verkaufsoffenen Sonntagen.

Die Straßencafés machten an diesem Sonntag kaum Umsatz. Nur wenige wollten einen Kaffee trinken, geschweige denn ein Eis essen. Allerdings ließen sich auch so manche Einzelhändler durch das schlechte Wetter die gute Laune nicht verderben.

Auch auf Pizzabacken verzichtet

Erst am Dienstag hatte Roberto Troncone seinen neuen Standort in Q 5 in der Fressgasse eröffnet. Mit riesigen Umsätzen rechnete er an diesem Sonntag nicht. „Aber manche Leute wollen unseren neuen Laden einfach mal von innen betrachten,“ so Roberto Troncone. Als Sänger trat Naro Vitale in dem neuen Ambiente auf. „Aber auf das Backen von Pizza haben wir angesichts des schlechten Wetters verzichtet“, erklärte Troncone. Naro schmetterte gerade den italienischen Klassiker „Solo Io, Solo Tu“ ins Mikrofon.

Auf den Kapuzinerplanken hatten gerade Jazztrompeter Thomas Siffling und der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Lutz Pauels, den Sonntag offiziell eröffnet. Eine Jazzband um den Schlagzeuger Johannes Hamm und Saxofonist Alberto Menendez spielte dazu die gelungene Jazzmusik. Allerdings wollten sich die Zuhörer, die eigens zu „Jazz im Quadrat“ gekommen waren, nicht auf die Bänke setzen. Andreas Colloseus war eigens aus Bonn gekommen, um das Konzert anzuhören. Er meinte: „Wir haben gelesen, dass es hier heute Jazz gibt. Das wollten wir auf keinen Fall verpassen.“ Von der Bühne schallte gerade der Song „Wave“ des brasilianischen Jazzmusikers Antônio Carlos Jobim.

Am benachbarten Crêpe-Stand erklärte Inhaberin Katharina Baumann: „Fürs Geschäft ist das Wetter schlecht, aber dadurch darf man sich die gute Laune nicht verderben lassen.“ In das gleiche Horn hatte zuvor Huibert Kruiskamp getönt, der Stoffe an seinem gut besuchten Stand auf der Marktmeile verkaufte: „Warum soll man sich über etwas aufregen, das man sowieso nicht ändern kann.“ Gesagt – und schon hatte er wieder ein Stück Stoff verkauft.

Isabella Krause und ihre Freundin Gina interessierten sich gerade für Knöpfe: „Hier gibt es so viele schöne Sachen. Wir sind extra aus Miltenberg gekommen, um hier einzukaufen. Das ist vom Wetter völlig unabhängig, “ unterstrichen die Zwei. Beate und Christian fanden sogar etwas Positives: „Wir wollen uns umsehen. Bei dem Wetter ist es nicht so voll. Da hat man mehr Zeit, sich alles genau anzuschauen.“ Falko aus Öhringen war sogar froh über das Wetter: „Ich freu mich. Die Natur braucht doch den Regen. Danach muss man sich richten.“ „An einem solchen Regentag kann man doch nichts anderes tun, als in den Geschäften zu schauen, was es Neues gibt. Museum oder Kunstausstellungen ist nicht so unser Ding“, ergänzten Claudia aus Frankfurt und Markus aus Ilvesheim.

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