Es war 2017, als zahlreichen Lindenhofer Bürgern klar wurde: Bei der anstehenden Dammsanierung müssen entlang des Deichs Bäume in großer Zahl gefällt werden. Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium (RP) hatte erstmals zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und das Jahrhundert-Vorhaben Dammsanierung präsentiert. Es folgten weitere öffentliche Veranstaltungen. Zuletzt stellte das RP 300 Fragen und Antworten aus der Bürgerbeteiligung auf seiner Projektseite online.
Anfang 2018 wurden die Proteste der Lindenhöfer im Bezirksbeirat des Stadtteils und im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Gemeinderats laut. Die Bürger-Interessengemeinschaft (BIG) Lindenhof organisierte Dammspaziergänge, übergab rund 10 000 Unterschriften gegen einen Kahlschlag am Damm an Oberbürgermeister Peter Kurz und startet eine Online-Petition, der sich mittlerweile an die 40 000 Unterzeichner angeschlossen haben.
Die BIG-Akteure um Wolf-Rainer Lowack, Wolf Engelen und Marc-Oliver Kuhse sind es auch, die den Planungen des RP ein Gutachten zur Dammsanierung entgegensetzten. Ingenieur Christian Schmidt (Darmstadt) hat es angefertigt. Die BIG-Akteure sind überzeugt, dass – anders als vom RP beabsichtigt – keine weitgehende Erneuerung des Damms notwendig ist, sondern der Einbau von Spundwänden den Hochwasserschutz gewährleistet.
Neu gegründet wurde jetzt der Verein „Initiative Waldpark Mannheim“, wie Vorsitzende Sabine Jinscheck mitteilte. Weitere Vorstandsmitglieder sind Michael Detmer und Reinhard Vorderwülbecke. Zu dem hat der SPD-Landtagsabgeordnete Boris Weirauch eine Postkartenaktion gestartet, um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf die Spundwandlösung und damit auf den Baumerhalt am Damm aufmerksam zu machen. lang
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