Ludwigshafen. „Wir erleben heute den ganzen Tag viel Musik, und wir erleben das, was Musik einfach wahnsinnig gut kann: Nämlich Menschen zusammenbringen“, sagt Beat Fehlmann, Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, zur Eröffnung des transkulturellen Musikfestivals „So klingt LU“ im Pfalzbau.
„25 internationale Vereine, Ensembles, Künstler präsentieren sich Ihnen heute“, eröffnet Joannis Chorosis dem Publikum, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration. Dieses Festival, das die Staatsphilharmonie unter Federführung von André Uelner (Agent für Diversitätsentwicklung) und der städtische Beirat erstmals gemeinsam ausrichten, „ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Förderung unserer Kultur und des gesellschaftlichen Zusammenlebens in unserer Stadt“, hebt Chorosis hervor.
Der Arabische Chor SIGA der Orientalischen Musikakademie Mannheim (OMM) bringt hiernach kunstvoll gewobene Lieder aus syrischer und ägyptischer Tradition zu Gehör. Wenig später, auf der zweiten Bühne, besticht das Kammeroktett der Staatsphilharmonie mit seiner Interpretation von „Octuor“ aus der Feder des französischen Komponisten Jean Françaix. Und auf der dritten Bühne spielt der junge Ludwigshafener Musiker Ahmet Akyüz auf der Langhalslaute Baglama bald mit feinsinniger Fingerfertigkeit türkische Folklorestücke. Im Erdgeschoss gibt Chris Hoffmann von der Städtischen Musikschule in einem generationsübergreifend besuchten Workshop Schlagzeugunterricht. Unweit im Studio beginnt kurz darauf eine musikalische Lesung des Griechischen Elternvereins der Luitpoldschule, bei der Schüler den Komponisten Mikis Theodorakis vorstellen. Vier Stunden umfasst der dicht bestückte Spielplan, und am Abend steht zudem ein großes Konzert auf dem Programm.
Plattform für junge Leute
Wobei der Titel „So klingt LU“ indes nur einen von vielen Aspekten des Festivals aufgreift. Hinzufügen ließe sich etwa: „So schmeckt LU“ – denn im Erdgeschoss bieten die verschiedenen Vereine und Organisationen eine reiche kulinarische Vielfalt.
Und: „So fühlt sich LU an“ – denn die Atmosphäre ist anregend und quicklebendig, auf Schritt und Tritt wird geredet, gelacht, zugehört. Und es gibt auch allerhand Neues zu erfahren, schließlich finden sich im oberen Foyer diverse Informationsstände aller beteiligten Akteure. „Es ist wirklich toll, wie viele unterschiedliche Sachen das sind“, meint Malte Markert, der „So klingt LU“ mit seinen Kindern Jasper (6) und Karlotta (4) besucht und dessen Frau Karoline als Musikerin im Kammeroktett spielt. Er selbst ist Musiklehrer, und als solcher finde er es „natürlich auch toll, dass auch Jüngere auftreten – und gerade in dieser Mischung.“ Auch einen ehemaligen Schüler des Mannheimer Moll-Gymnasiums hat er im Programm entdeckt.
Ibrahim Yetkin, stellvertretender Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration, zieht bereits am Nachmittag eine zufriedene Zwischenbilanz. Das Festival sei gut besucht, trotz vieler anderer Aktivitäten, die an diesem Tag in Ludwigshafen stattfinden. Auch er hofft, dass das Festival nicht einmalig bleiben, „sondern ein nachhaltiges Angebot sein wird, das eine Plattform zur Verfügung stellt für Leute, die sonst nicht zu Wort kommen“, die hier ihre eigenen Stärken entdecken könnten und deren Kompetenzen gefördert würden.
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