Justiz

Rhein-Neckar-Kreis: Prozess nach sexuellem Missbrauch im Verein

Ein 45-Jähriger soll jahrelang Jungen zum teil schwer sexuell misshandelt und dabei fotografiert und gefilmt haben. Ermittler fanden eine halbe Million Fotos und 28 000 Video-Clips. Ende September beginnt der Prozess

Von 
Agnes Polewka
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Der Prozess wird vor dem Mannheimer Landgericht verhandelt. © Michael Ruffler

Mannheim. Ein 45 Jahre alter Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis muss sich ab Ende September vor dem Mannheimer Landgericht verantworten, weil er sich an zehn Jungen vergangen haben soll. Dabei soll er laut Staatsanwaltschaft mehr als eine halbe Million Bildaufnahmen gemacht und 28 000 Videodateien erstellt haben. Die Justizbehörde wirft ihm 128 Taten des sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie 42 Taten des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen und 14 Fälle von schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern vor sowie den Besitz von Bildern und Videos mit kinder- und jugendpornografischem Inhalt. Die Jungen sollen zum Tatzeitpunkt zwischen 11 und 17 Jahre alt gewesen sein.

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Neun Verhandlungstage

Mitte Juni hatten die Kriminalpolizei und die Mannheimer Staatsanwaltschaft die Vorwürfe erstmals öffentlich gemacht und mitgeteilt, dass der Mann sich seit Dezember 2022 in Untersuchungshaft befinde. Mehr als ein halbes Jahr lang werteten die Ermittler Beweismittel aus, hieß es Mitte Juni in der Stellungnahme. Auch um alle Opfer zu identifizieren.

Die Taten, die nun vor Gericht juristisch aufgearbeitet werden, sollen sich über einen Zeitraum von fast zwanzig Jahren - zwischen 2003 und 2022 - in einem Verein im Rhein-Neckar-Kreis zugetragen haben. Nähere Angaben machen die Behörden bislang nicht - um Betroffene zu schützen und sie nicht identifizierbar zu machen. Bis zur seiner Festnahme soll der Mann im Verein aktiv gewesen sein, in welcher Funktion ist bislang nicht bekannt.

Der Prozess beginnt am 25. September, es sind neun Verhandlungstage angesetzt.

Redaktion

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