Speyer. Die Salier-Gesellschaft Speyer blickt trotz Corona auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Der erfreulichen Rückschau bei der Mitgliederversammlung am Dienstag in der Hausbrauerei Domhof schloss sich nahtlos ein positiver Ausblick auf Vorhaben im laufenden Jahr an. Bei den Ausführungen des Vorsitzenden Alfred Schießler wurde schnell klar, dass das kulturhistorische Interesse der Gesellschaft inzwischen weit über den in der Satzung festgelegten Zweck, die Geschichte der Salierzeit zu erforschen und in der Öffentlichkeit darzustellen, hinausreicht.
So deckten im letzten Jahr mehrere interessante Vorträge ein breites Spektrum kulturhistorischer Themen ab. Referiert wurde über das Leben und Wirken des Staufferkaisers Friedrich II. ebenso wie über die Geschichte des mächtigen Städtebundes der Hanse. Weitere teils öffentliche Vorträge galten der heiligen Katharina von Siena und einer Lebensbeschreibung der heiligen Johanna von Orléans.
Ein Vortrag „Jüdisches Leben am Oberrhein während des Mittelalters“ sowie eine innerstädtische Exkursion vom Dom zur Synagoge Beith Shalom hatten wohl ihren Ursprung in der im Juli 2021 erfolgten Ernennung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz zum UNESCO-Welterbe (wir berichteten). Als gelungene Werbung für die Gesellschaft wurde ein Vortrag am 29. September in der Stadthalle empfunden, bei dem Professor Dr. Hans Ammerich über „900 Jahre Wormser Konkordat“ referierte.
Höhepunkt im Veranstaltungsjahr ist und bleibt das immer in der ersten Augustwoche im Dom stattfindende Privilegienfest mit Lichtermesse, dessen Erlös alljährlich einem karitativen Zweck zugeführt wird.
Salier-Gesellschaft: Personell nicht mehr zu stemmen
Das wird auch in diesem Jahr so sein. Mit der Einschränkung, dass ein Empfang in der Vorhalle des Gotteshauses nicht mehr angeboten wird. Vorsitzender Schießler: „Ich bedauere das zutiefst. Wir können das personell aber nicht mehr stemmen. Anregungen zur Verbesserung der Situation sind uns selbstverständlich willkommen“.
Nach derzeitigem Sachstand wird sich das Privilegienfest am Samstag, 5. August, 17 Uhr, also auf die Lichtermesse beschränken. Zelebriert wird sie vom Offizial des Bistums Speyer, Dr. Georg Müller. Die musikalische Gestaltung obliegt dem Gospelchor der Evangelischen Kantorei Schwetzingen.
In 2023 will die Salier-Gesellschaft ihre öffentlichen Aktivitäten erweitern. Bereits besucht wurde die Ausstellung „Die Habsburger im Mittelalter“ im Historischen Museum der Pfalz.
Lesung über Michelangelo und Kreuzzüge
Am Dienstag, 11. April, 19 Uhr, stellt der Speyerer Journalist und Buchautor Nikolaus Meyer im Rahmen einer Lesung sein neues Buch „Michelangelo – Geschichte eines Genies in Texten, Versen und Bildern“ in der Hausbrauerei Domhof vor. Ebenfalls in der Hausbrauerei hält Andreas Schrieder am Dienstag, 9. Mai, ebenfalls ab 19 Uhr, einen Vortrag über die Kreuzzüge.
Weitere ausgewählte Termine: Dienstag, 11. Juli, 19 Uhr, Wirtshaus am Dom: Kurzvortrag „Die Schlacht bei Göllheim am 2. Juli 1298“. Dienstag, 10. Oktober, 19 Uhr, Wirtshaus am Dom: Vortrag „Englische Geschichte“. Im September oder Oktober will die Salier-Gesellschaft zudem den 750. Jahrestag der am 29. September 1273 in Frankfurt erfolgten Königswahl Rudolph von Habsburg öffentlich thematisieren. Der genaue Termin der Veranstaltung wird noch bekannt gegeben.
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