Politik

Stadtbild-Debatte: OB Seiler lädt Friedrich Merz nach Speyer ein

Die Oberbürgermeisterin von Speyer hat Bundeskanzler Friedrich Merz zur Einbürgerungsfeier nach Speyer eingeladen. Sie reagiert damit auf eine diskutierte Äußerung von Merz zum sogenannten „Problem im Stadtbild“.

Von 
Celine Char
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Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (Symbolbild). © Klaus Venus

Speyer. Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler hat Bundeskanzler Friedrich Merz zur Einbürgerungsfeier im kommenden Jahr nach Speyer eingeladen. Wie die Stadt Speyer mitteilte, ist die Einladung eine Reaktion auf eine bundesweit diskutierte Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz zum sogenannten „Problem im Stadtbild“. Merz hatte in einem öffentlichen Auftritt den Eindruck erweckt, das Erscheinungsbild deutscher Städte sei durch Migration problematisch geworden. Die Aussage stieß bundesweit auf Kritik.

Stadt Speyer heute

Durch die Einladung setzt Seiler nicht auf eine politische Debatte, sondern möchte für eine persönliche Begegnung mit Menschen, die sich bewusst für Deutschland entschieden haben, sorgen. „Wenn Sie heute durch Speyer gehen, sehen Sie eine Stadt, die von Zusammenhalt, Respekt und Vielfalt lebt“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Unser Stadtbild ist nicht ‘problematisch’. Es ist menschlich. Und es ist stark.“

In der Einladung verweist Seiler auf Speyers lange Geschichte als vielfältige Stadt mit tiefen jüdischen Wurzeln, ebenso wie auf das Engagement der vielen Bürgerinnen und Bürger mit internationaler Biografie, die heute aktiv das gesellschaftliche Leben mitgestalten.

Begegnungen mit Menschen

„Ich lade Friedrich Merz herzlich ein, mit den Menschen zu sprechen, über die gerade so viel gesprochen wird und die er in seinem Amt als Bundeskanzler ebenso repräsentiert wie alle anderen“, erklärt Seiler. „Wer dieses Land führen will, muss es in seiner ganzen Vielfalt verstehen. Und schützen.“

Mit der Einladung möchte die Stadt Speyer ein Zeichen für Respekt, Zusammenhalt und demokratische Verantwortung setzen – gegen Spaltung durch Sprache und für ein offenes, realistisches Bild des gesellschaftlichen Miteinanders in deutschen Städten.

Redaktion

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