Provinzposse möglich

Lesedauer

Zum Artikel „Antrag zur Sanierung in Arbeit“ vom 6. Juli:

Man könnte schmunzeln, wäre der Anlass nicht so traurig: Viele Tausend Bäume sollen laut dem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe am Rheindamm gerodet werden, um bei einem Extremhochwasser Einsatzfahrzeugen das Auftürmen von „Sandsäcken“ zu ermöglichen. Da fragt man sich, warum es nach einer mehrere Millionen Euro teuren „Ertüchtigung“ noch derart gestriger Retro-Maßnahmen bedarf? Und warum ein umgestürzter Baum einem solchen Vorhaben im Wege stehen könnte. Oder warum das RP nun ausgerechnet auf dem am wenigsten zugänglichen Abschnitt 4 prüft, ob hier die Bäume stehenbleiben können; und schließlich, ob bei einer Sandsack-Abdichtung mit U-Booten agiert werden soll, zumal ja auch eine Rodung auf der wasserzugewandten Seite beabsichtigt ist?

Motive bleiben unklar

Vielleicht ist die (BUGA-)Stadt Mannheim laut Frau Kubala in der Diskussion mit dem RP bisher „nicht so wirklich weitergekommen“, weil sie sich gar nicht bemüht hat, dessen Argumentation und Begründungen – ohne teuere Sachverständige und Gutachter – dem gesunden Menschenverstand zu unterziehen und damit ad absurdum zu führen. Sollte es hierfür konkrete Motive geben, dürften diese der Öffentlichkeit zunächst wohl vorenthalten bleiben. Die Tatsache jedenfalls, dass vorliegend ein Regierungspräsidium initiativ eingebunden ist, schließt eine Provinzposse (beziehungsweise einen Provinzskandal) nicht aus.

Info: Originalartikel unter https://t1p.de/7sbo