Medikamente, Salben und Arzneien online zu beziehen, ist praktisch, einfach, oft auch etliche Euro billiger. Keine Frage -im digitalen Zeitalter findet die Apotheke im Netz immer mehr Anhänger. Die aktuelle Erhebung der Stiftung Warentest zeigt aber, dass die Beratung nicht immer die Beste ist. In einigen Fällen bekommen die Versandapotheken sogar ein richtig schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Das Nachsehen hat die Kundschaft. Schließlich verlässt sich der kranke Kunde auf die Erfahrungen des Experten. Ganz gleich ob online oder im echten Leben. Denn bei den Informationen für Patienten hapert es in vielen Fällen offenbar auch bei den stationären Apotheken. Das haben die Tester bereits in früheren Studien bemängelt.
Der Konkurrenzkampf zwischen Online-Apotheken und den Filialen vor Ort ist längst auf der politischen Agenda gelandet. Die Ausgabe von Medikamenten allein dem Markt zu überlassen, wäre jedoch ein falsches Signal. Nun liegt es an der kommenden Bundesregierung, vernünftige Regelungen im Sinne der Patienten zu verabschieden.
Dazu braucht der Kunde eine echte Wahl. Doch die hat er nicht mehr, wenn in ländlichen Regionen Apotheken schließen müssen oder die Preisunterschiede zur Online-Bestellung erheblich sind. Für die Politik sollte die beste Beratung und Hilfe für kranke Menschen das oberste Ziel sein.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kunde braucht echte Wahl
Tanja Tricarico zum Testergebnis der Online-Apotheken