Kommentar Biden beschreitet im Umgang mit der Nahostkrise einen schmalen Grat

Thomas Spang erwartet von US-Präsident Joe Biden einen neutralen Kurs in der Nahost-Frage

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Thomas Spang
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US-amerikanische Präsidentschaften verlaufen selten nach Plan. Das trifft auch auf diejenige von Joe Biden zu, der nach seinem Bilderbuch-Start vor 100 Tagen nun plötzlich improvisieren muss.

Daheim machen dem Präsidenten unerwartete Benzinengpässe zu schaffen, die das Ergebnis eines Hackerangriffs auf eine zentrale Pipeline für die Versorgung der Ostküste der USA sind.

Im Nahen Osten drohen die USA in einen Konflikt hineingezogen zu werden, der für eine Weile in Vergessenheit geraten war. Dieser meldet sich mit der Eskalation der Gewalt zwischen Juden und Muslimen in Israel und den besetzten Gebieten dafür nun umso heftiger zurück.

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Angesichts seiner ehrgeizigen Reformagenda und den denkbar knappen Mehrheiten im Kongress beschreitet Biden im Umgang mit der Nahostkrise einen schmalen Grat. Der linke Flügel seiner Partei erwartet von Biden mehr Verständnis für die von struktureller Diskriminierung ausgesetzten Palästinenser.

Der Präsident wäre gut beraten, die einseitige Parteinahme der Vorgängerregierung aufzugeben und die USA wieder in der Rolle des „ehrlichen Maklers“ zu positionieren, der den Frieden sucht. Denn lösen können den Konflikt nur die Menschen selbst, die in dem Land leben, das Heimat von Juden, Muslimen und Christen ist.

Korrespondent