Eigentlich ist es ja erst im neuen Jahr soweit: 1214 war es, dass die Staufer dem bayerischen Herzog Ludwig dem Kelheimer die Pfalzgrafschaft antrugen. Weil sich diese Geburtsstunde der Kurpfalz nun zum 800. Mal jährt, wurde bereits 2013 das bis weit in 2014 hineinreichende Wittelsbacherjahr ausgerufen - das größte Kulturereignis Süddeutschlands in diesen beiden Jahren. Ausgangspunkt: Mannheim mit seinen Reiss-Engelhorn-Museen.
Dessen Wissenschaftler und die Marketingabteilung zünden ein wahres Feuerwerk kreativer Ideen, um auf dieses Ereignis hinzuarbeiten. Da wird von Dario Fontanella eine "Kurfürsteieiskugel" kreiert, die quadratisch ist, da gibt es besondere Aktionen in zahlreichen Geschäften sowie im Luisenpark, eine Beflaggung der Innenstadt, eine Veranstaltungsreihe im Wasserturm mit gemeinsamem Jodeln und eine spektakuläre und witzige, aber wissenschaftlich durchaus fundierte Aktion in der Metzerei Hauk.
Herkunft des Leberkäs geklärt
"Wir holen den Leberkäs zurück", heißt sie - schließlich war es ein mit Kurfürst Carl Theodors Hofstaat nach München gezogener Mannheimer Metzger, der ihn erfand.
So gelingt es, Neugier zu wecken auf diese Ausstellung über das wichtigste der weltlichen Kurfürstentümer. Sie will "die Wittelsbacher aus ihrer einseitigen bayerischen Vereinnahmung lösen", so Prof. Bernd Schneidmüller. Der Heidelberger Historiker ist neben seinem Kollegen Stefan Weinfurter, Museums-Generaldirektor Prof. Dr. Alfried Wieczorek und Projektleiter Dr. Alexander Schubert einer der wissenschaftlichen Köpfe der Ausstellung.
Sie erstreckt sich nicht nur aufs Zeughaus, sondern - eine Premiere - auch erstmals aufs Schloss und vereint rund 600 kostbare Exponate aus allen großen europäischen Museen. Bisher strömten rund 70 000 Besucher, es gab ein enthusiastisches überregionales Presseecho. Bis zum 2. März läuft die Schau noch. pwr
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