Bildung - Roche Diagnostics schließt dreijährige Partnerschaften mit acht Mannheimer Schulen

In Schülern den Jauch wecken

Von 
Fabian Busch
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Von Günther Jauch kann man ja viel lernen. In seiner Quizshow im Fernsehen natürlich, aber auch von ihm als Person. Auf jeden Fall war der Fernsehmoderator sehr präsent in der Feierstunde, mit der Roche Diagnostics gestern die zweite Runde seiner Schulpartnerschaften eingeläutet hat. Und ein bisschen geht es dem Pharma-Unternehmen dabei darum, den Günther Jauch in den Schülern der Region zu wecken.

Eben dieser Günther Jauch sei kein sehr guter Schüler gewesen, erklärte Afsaneh Sahavi, Leiterin der Abteilung für Arbeitsrechtsbeziehungen bei Roche. "Aber er wusste genau, was er werden wollte: Journalist." Das hat bekanntlich ganz gut geklappt. Deshalb widmen sich auch die Schulpartnerschaften zu einem großen Teil der Berufsorientierung. Damit auch die Schüler herausfinden, was sie später werden wollen.

Mit elf Schulen der Region hat das Unternehmen gestern die Partnerschaftsverträge unterschrieben. In der Quadratestadt gehören das Feudenheim-Gymnasium, das Peter-Petersen-Gymnasium, die Freie Waldorfschule, die Geschwister-Scholl-Realschule, die Friedrich-Ebert-Schule, die Uhland-Werkrealschule sowie die Humboldt-Real- und Werkrealschule dazu. Außerdem haben drei Schulen aus Viernheim, Grünstadt und Worms Kooperationsverträge unterschrieben.

Drei Jahre lang wird Roche die Bildungseinrichtungen unterstützen. So werden Mitarbeiter des Unternehmens unter anderem Bewerbertrainings für Schüler anbieten, damit diese wissen, was im späteren Berufsleben auf sie zukommt. Doch auch die Lehrer sollen Fortbildungen bekommen. Roche versteht sich als Partner in einem Viereck - bestehend aus Lehrern, Schülern, Eltern und eben Unternehmen.

Was das Ganze kostet, behält Roche für sich. Doch ganz uneigennützig ist das Unterfangen natürlich auch nicht. Für einen der größten Arbeitgeber Mannheims bietet das Projekt auch die Möglichkeit, potenzielle Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen. "Wir freuen uns auf Sie, auf Ihr Wissen, Ihre Fragen - und vielleicht eines Tages sogar auf Ihre Bewerbung", sagte Afsaneh Sahavi.

Günther Jauch hätte da wohl weniger Interesse gehabt. Doch nach Auskunft von Roche-Ausbilderin Dr. Elke Schwing soll das Programm allen Schülern helfen, ihren Weg zu finden - nicht nur denen, die sich für die Pharma-Branche interessieren. Aber Jauch sollte man sich ohnehin nur bedingt als Vorbild nehmen, mahnte der Direktor des Wormser Gauß-Gymnasiums, Dr. Günther Serfas. Anstatt immer nur schlechte Schüler als "angesagt" darzustellen, können man es auch ruhig zugeben, wenn man gerne Latein lernt.

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