Bordell-Ansiedlung - "MM"-Leser äußern sich besorgt über die Entwicklung im Gewerbegebiet an der Zielstraße in der Neckarstadt-Ost

Angst vor einer sich ausbreitenden Rotlichtmeile

Von 
Anke Philipp
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Ein neuer Rotlichtbezirk in der Neckarstadt-Ost? "Das kann doch nicht sein", so die aufgeregte Reaktion etlicher Anrufer in der Redaktion. Sie äußerten sich besorgt über die Entwicklung. Der "MM" hatte über die Ansiedlung eines Bordellbetriebs an der Zielstraße berichtet und darüber, dass sich die dort ansässigen Gewerbetreibenden gegen das Milieu vor ihrer Hautür wehren. Nun müsse die Stadt handeln, so ein Tenor von Lesern. "Es gibt doch einen Rotlichtbezirk. Ist da nicht genug Platz oder hat jemand die Regeln geändert?", lautete eine Frage Richtung Kommune.

Auch auf der Facebook-Seite der Zeitung gab es etliche Reaktionen. Ein Vorschlag: "Das Bordell wird außerhalb des Sperrbezirks betrieben, die Polizei hat davon Kenntnis, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass der Betreiber eine Betriebsgenehmigung hierfür hat. Die Stadt kann ihrerseits lediglich über das Baurecht, Ordnungsrecht, Gesundheitsrecht, Steuerrecht, etc. eingreifen, falls hier irgendwelche Unregelmäßigkeiten bekanntwerden. Außerdem könnte Sie die Sperrgebietsverordnung verändern (ausweiten), so dass zum Beispiel in bestimmten Bereichen (Stadtvierteln) keine Prostitution mehr zulässig ist, was durchaus sinnvoll wäre, schließlich gibt es ,Schmuddelpuffs' schon zuhauf". Oder: "Wenn es diese Frauen nicht gäbe, würde es noch mehr Vergewaltigungen an Kindern und Frauen geben". Ein Facebook-Schreiber sorgt sich um die Kinder der in der Zielstraße ansässigen Familien, die ja das Treiben mit bekommen würden. Außerdem gebe es bereits ein Rotlichtviertel: "Sollen sie es doch dahin verlagern".

An den örtlichen Quartiermanager im Herzogenried, Michael Lapp, hat sich der Stammtisch des an die Zielstraße angrenzenden Wohngebiets "centro verde" gewandt. Mitglieder fragen sich, was man nun gegen diese Entwicklung unternehmen könne. Denn: Die Leute hätten Angst, dass eine ganze Rotlichtmeile entstehe und sich das Gewerbe samt Begleiterscheinungen ausbreite, so Lapp. Der Quartiermanager plant, im September bei der nächsten Stadtteilkonferenz das Thema auf die Tagesordnung zu setzen.

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