Rheinau: Heilbronner Investor Pfeil erwarb das 2500 Quadratmeter große Gelände nördlich des Stengelhofes / Baubeginn im Herbst

Schandfleck am Karlsplatz hat wohl bald ein Ende

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Konstantin Groß

In den seit fast zwei Jahrzehnten brach liegenden nördlichen Ortseingang des Stadtteils Rheinau kommt Bewegung: Der Heilbronner Bauträger Pfeil hat das über 2500 Quadratmeter große Grundstück am Karlsplatz erworben, um hier einen repräsentativen Gebäudekomplex für betreutes Wohnen und Altenpflege zu errichten. Im Herbst ist Baubeginn.

Das Grundstück direkt gegenüber dem Karlsplatz nördlich des Stengelhofes, das wie ein Dreieck von der Relaisstraße und der Stengelhofstraße begrenzt wird, liegt seit über zehn Jahren brach. Zunächst bestand hier eine Tankstelle, danach ein Autoverleih. Von da ab gehörte das Areal der Volksbank Wiesloch.

Viele gescheiterte Versuche

2006 gab es einen ersten Interessenten, der dort einen umfassenden Wohn- und Geschäftskomplex mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro errichten wollten; die Antragsteller waren im "Verein Islamischer Kulturzentren" engagiert. Die Stadt lehnte damals ab.

Vor kurzem erwarb die Pfeil Projektentwicklung GmbH & Co. KG Heilbronn das Areal. Nach eigenen Angaben ist sie seit 14 Jahren im Bereich Betreutes Wohnen und Altenpflege tätig und hat - nach Wettbewerbs-Siegen - entsprechende Projekte bereits in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz realisiert.

Der Investor plant ein "Rheinauer Tor" als bewusst gestalteten Stadtteil-Eingang mit den Komponenten Wohnen, Pflege und Lebensmittelversorgung. Das Investitionsvolumen beträgt zwölf Millionen Euro.

46 Wohnungen, 90 Pflegeplätze

Der Wohnbereich besteht aus 46 barrierefreien und betreuten Eigentumswohnungen in einer Größe zwischen 55 und 65 Quadratmetern. Der Pflegebereich umfasst 90 Pflegeplätze. Angesichts von rund 5000 Einwohnern im Alter von über 60 Jahren im Stadtteil sieht der Investor dafür in Rheinau auch einen erheblichen Bedarf - ungeachtet des Maria-Scherer-Hauses, das im Casterfeld, damit aber auch in deutlicher Entfernung, angesiedelt ist.

Gemäß dem Prinzip der kurzen Wege ist es das Wunschziel der Investoren, in den Neubau ein Lebensmittelgeschäft zu integrieren. Es soll vor allem Frischwaren anbieten.

Was die Architektur betrifft, so sollen die Wohnbereiche nach Süden zur Stengelhofstraße ausgerichtet werden. Die städtebauliche Planung ist nach Angaben der Investoren in ihren Grundzügen bereits mit dem Fachbereich Städtebau der Stadt abgestimmt und "wird dort auch sehr begrüßt", wie Architekt Stefan Pfeil erfreut feststellt.

Am 7. April fand sogar ein Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz statt, der das Projekt ebenso begrüßt habe wie der Bezirksbeirat Rheinau. Alle Beteiligten sähen in dem Vorhaben das, was es werden soll: eine Aufwertung des seit vielen Jahren brachliegenden Ortseingangs des Stadtteils.

Fertigstellung Anfang 2011

In Kürze wird die Firma das Baugesuch einreichen. Je nachdem, wie lange die Genehmigung dauert, soll im Herbst, etwa im September oder Oktober, der Baubeginn erfolgen.

Die Bauzeit beträgt 15 Monate, Anfang 2011 ist also die Fertigstellung zu erwarten. Die Vermarktung der Wohnungen wird aber bereits in etwa sechs Wochen beginnen.

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