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Auszeit mit Pfiff im Hotel Kloster Hornbach in der Südwestpfalz

Es gibt Orte, da kommt man hin und fühlt sich trotz der Fremde wie daheim. Das Hotel Kloster Hornbach in der Südwestpfalz ist ein solcher Ort.

Von 
Katja Bauroth
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Der Eingangsbereich des Hotels Kloster Hornbach. Hier küsst Historie zeitgemäßes Design. © Hotel Kloster Hornbach/Ferdinand Graf Luckner

Hornbach. Ein Kloster bietet die Möglichkeit zum bewussten Rückzug aus der hektischen Welt, um in der Stille zu sich selbst zu finden. Das war im Jahr 742, als Benediktinermönch Pirminius das Kloster zu Hornbach in der Südwestpfalz gründete, ähnlich wie 1258 Jahre später, als Familie Lösch den historischen Mauern neues Leben einhauchte. Allerdings setzen Löschs statt des kargen Mönchdaseins von anno dazumal auf genussvolle und zeitgemäße Akzente mit regionaler Note und persönlichem Esprit. Sie bieten eine Auszeit mit Pfiff.

Kontakt und Specials



  • Lage: Das Kloster Hornbach liegt oberhalb des Städtchens Hornbach in der Südwestpfalz, acht Kilometer von Zweibrücken und drei Kilometer von der französischen Grenze entfernt.
  • Kontakt: Kloster Hornbach, Im Klosterbezirk, 66500 Hornbach, Telefon 06338/910 100, www.kloster-hornbach.de sowie das Landhotel „Lösch für Freunde“, www.loesch-fuer-freunde.de
  • Events: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens in 2025 hat das Hotel Kloster Hornbach einige Besonderheiten vorbereitet. Dazu gehört am 18. Juni, 18 Uhr, eine Weinparty mit Winzer Philipp Kuhn und Flying Dinner (169 Euro pro Person). Im „Lösch für Freunde“ finden vom 5. bis 7. Dezember die „Gaumenfreuden“ an einer langen Tafel statt. Es gibt zudem Jubiläumsraffinessen, zu denen hausgemachte Marmeladen und Brände sowie eine Silberedition der Signature-Praline „Klostersteine“ gehören.
  • Special: Im gesamten Jahr 2025 sparen Gäste beim Aufenthalt im Kloster Hornbach. 25 Euro Rabatt pro Zimmer und Nacht gewährt das Hotel unter Angabe des Codes „4 you“ bei Buchungen von Sonntag bis Samstag.

Im Jahr 2000 öffneten Christiane und Edelbert Lösch die Türen ihres Vier-Sterne-Superior-Hauses, das durch gewiefte moderne Architektur mit den Ruinen des Klosters eine geschmackvolle Symbiose bildet. Sie schufen ein Juwel, das sich in die Region mit ihren Weiten des Pfälzerwaldes wunderbar einfügt. Die Menschen in der Südwestpfalz gelten als offen, gesellig und hilfsbereit. Diese Eigenschaften spiegeln sich in den Hotel-Mauern wider: Löschs haben den geschichtsträchtigen Ort in eine moderne Hülle gepackt und füllen diese samt 75-köpfigem Team durch herzliche Gastfreundschaft.

Stilvoll speisen im Kreuzgewölbe - ein Blick in eines der Restaurants ("Refugium"). © Hotel Kloster Hornbach/Ferdinand Graf Luckner

Deutschlandweit hat sich das mutige Konversionsprojekt in den zurückliegenden 25 Jahren einen Namen gemacht und wurde zu Recht mit Auszeichnungen garniert, etwa die Küche, aktuell unter der Regie von Martin Opitz, mit 15 Gault&Millau-Punkten. 48 Zimmer und Suiten groß, steht das zuletzt im Sommer 2023 renovierte Haus für erlesene Kulinarik, stilvolles Design und erstklassigen Service. Ob als Alleinreisende, mit Partner, der Familie, für Hochzeitsfeiern oder für Unternehmen in „Deutschlands bestem Klausurhotel“: Löschs haben dem denkmalgeschützten Rückzugsort einen authentischen Charme verliehen. Es ist ein Hotel mit Seele, Geschichte und Vision. Gäste erleben hier eine Zeitreise zwischen Nostalgie und Moderne.

Eines der Zimmer im Hotel. © Hotel Kloster Hornbach/Ferdinand Graf Luckner

Auch heute noch strahlen Kreuzgang, Kapelle, Schulhaus und Remise Ruhe und Beständigkeit aus. In harmonischem Kontrast dazu: zeitgenössische Akzente und unaufdringliche Eleganz. Es sind die liebevollen Details, die ein stimmiges Wohlfühlambiente schaffen und die vor allem Christiane Löschs Handschrift tragen. Da sind die pinkfarbenen Kissen mit der Aufschrift „Fuck off, this is my place“ auf der nachtblauen Samtcouch in der Lobby, die rosa Gartenzwerge, die mit ihren Händen ein Herz bilden und auf dem Glaskubus, der einen Blick auf die Grundmauern aus dem 8. Jahrhundert gewährt, lächeln, oder die durch fackelähnliche Lampen erzeugte Wärme in den hohen, weiß getünchten Speisesälen.

Ein Blick in die Klosterschänke. Hier lässt es sich bei gutem Essen und edlen Tropfen verweilen. © Hotel Kloster Hornbach/Ferdinand Graf Luckner

Die Geschichte ist nicht nur in den Kreuzgängen oder dem schönen Kräutergarten spürbar, sondern bekommt ausreichend Fläche mit einer Ausstellung. Dabei erfährt der Gast, dass sich das Haus im Mittelalter zu einem der bedeutendsten Benediktinerklöster der Region entwickelt hatte. Unter der Kontrolle des Bistums Speyer verlor es im Zuge politischer Veränderungen an Relevanz. Mit der Reformation wurde das Kloster 1557 aufgelöst, die Gebäude dienten fortan anderen Zwecken und wurden in den Folgejahrhunderten mehrfach zerstört. Nach umfassender Restaurierung in den 1990er-Jahren ist das ehemalige Kloster ein Kulturdenkmal und dank der Löschs ein sehr lebendiges.

Eingespieltes Team: Edelbert Lösch, Tochter Franziska Lösch, Hoteldirektorin Jasmin Knobloch und Christiane Lösch. © Hotel Kloster Hornbach/Lina Nikelowski

Die Familie erfindet sich und ihr Angebot immer wieder neu: etwa mit dem Landhotel „Lösch für Freunde“. 15 individuell gestaltete Wohnwelten und ein, an die Idee des „Table d‘hôte“ im benachbarten Frankreich angelehntes Konzept zeichnen das 2011 eröffnete Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster aus. Die Zimmer tragen Namen wie „Kunstsinn“, „Musikzimmer“ oder „Großmamas Stube“. Ihre Einrichtung ist auf das jeweilige Thema abgestimmt, frei nach dem Motto: So verschieden Menschen sind, so verschieden sind auch Räume.

Das "Musikzimmer" im "Lösch für Freunde". Hier kann der Gast sogar E-Gitarre spielen... © Katja Bauroth

Alle Bereiche wie Weinlounge, Wohnzimmer und Küche stehen allen Besuchern offen. In der Küche können Interessierte mit dem Koch fachsimpeln oder selbst zur Pfanne greifen. Die Wellness-Oase auf dem Dach bietet einen Panoramablick auf die malerische Südwestpfalz. Das Verwöhnprogramm des Klosters rundet das „HimmelReich“ mit seinen Beautyanwendungen und Massagen ab. Die Mindestbuchung im „Lösch für Freunde“ umfasst zwei Nächte (ab 175 Euro pro Person/Nacht; Kinder bis sieben Jahre frei) und beinhaltet die „Gaumenfreuden“. Diese bestehen aus einem üppigen Frühstück, süßen Kuchen sowie herzhaften Snacks am Nachmittag und einem mehrgängigen Abendessen an der Küchentafel mit Apéritif, Wein und Wasser. Zwischendurch stehen Softgetränke, Tee, Kaffee und Obst kostenlos zur Verfügung.

Übrigens: Ob in einer Klostersuite oder im Landhotel, es schläft sich paradiesisch bei den Löschs. Das mag nicht zuletzt an der ländlichen Idylle liegen, die zu Wanderungen etwa auf dem Pfälzer Jakobsweg (144 Kilometer) einlädt. Die Region ist zudem für ihre Burgenvielfalt bekannt. Wander- und Ausflugstipps gibt‘s im Hotel aus erster Hand. Und wer in einem Oldtimer den Hauch französischer Gelassenheit erleben möchte, kann eine „Ente“ mit Picknickkorb mieten. Gleichsam stehen auf dem Parkplatz E-Ladesäulen zur Verfügung. Ein Kloster muss eben keineswegs angestaubt sein, dafür ist das in Hornbach der beste Beweis.

Im Klostergarten wachsen Kräuter, die in der Küche Verwendung finden. © Hotel Kloster Hornbach/Ferdinand Graf Luckner

Und geht es nach Franziska Lösch, wird der moderne Betrieb genauso weitergeführt. Die 29-jährige Tochter und Zweitgeborene von Christiane und Edelbert arbeitet seit 2020 im Hotel mit und übernimmt Schritt für Schritt die Leitung. Ihr Credo: „Ich möchte das Niveau und die Gastfreundschaft weiterhin so halten oder da, wo es geht, noch steigern. Meine Eltern sind sehr zukunftsorientiert und bei uns gibt es nie Stillstand.“ Das ist auch ein Grund, warum die Stammgästezahl im Hotel Kloster Hornbach stetig zunimmt. Sie wissen eben, „das Hotel mit Eigensinn, Schönheit, Intimität und Charakter“ zu schätzen, wie es Schauspielerin Iris Berben in ihrem Gästebucheintrag treffend schreibt.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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