Friesenheim

Friesenheim: Franz Kehl im Alter von 91 Jahren gestorben Trauer um großen Mäzen und Unternehmer

Lesedauer: 

Er war einer der profiliertesten Unternehmer der Stadt, der viele Projekte nicht nur in Friesenheim förderte. Franz Kehl, der stets für die Belange des Handwerks und der mittelständischen Wirtschaft eintrat, starb in der Nacht zum Freitag im Alter von 91 Jahren. Die Ludwigshafener CDU trauert um ihr Ehrenmitglied, das die Partei nach deren Angaben bis zuletzt großzügig unterstützt hatte.

Ehrenmitglied der CDU

Der aus dem südbadischen Schwanningen stammende Kehl kam 1942 als Soldat nach Ludwigshafen, fand hier seine Frau und gründete 1946 in Friesenheim eine Glaserei mit fünf Angestellten. Die Firma entwickelte sich rasch zu einem großen Handwerksbetrieb mit Schreinerei und Reinigungsfirma. Die Belegschaft wuchs auf nun 550 Mitarbeiter.

Kehl war ein Unternehmer mit Leib und Seele, der von der Sozialen Marktwirtschaft und einem christlichen Menschenbild geprägt war und daher das Gemeinwohl nicht vergaß. Friesenheim lag ihm besonders am Herzen: "Es gab keinen Verein, den er nicht unterstützt hat", so Ortsvorsteher Carlo Saxl. Kehl, der sich etwa in der Chorgemeinschaft engagierte und das Ludwigshafener Jugendblasorchester unterstützte, stiftete 1992 auch den Franziskusbrunnen vor der St. Josef-Kirche.

"Wir verlieren mit Franz Kehl einen großen Bürger unserer Stadt. Als Unternehmer, als Mensch und als Mäzen hinterlässt er Spuren, die auch über seinen Tod hinweg an sein Schaffen erinnern", betonte OB Eva Lohse. CDU-Parteichef Ernst Merkel und Fraktionsvorsitzender Heinrich Jöckel würdigten den Friesenheimer als gefragten Diskussionsteilnehmer bei politischen Veranstaltungen und treuen Freund. "Die Begegnungen mit ihm waren stets von großer Menschlichkeit geprägt."

Lang war die Liste von Kehls berufsbezogenen Ehrenämtern. Er war etwa Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Pfalz, der Kreishandwerkerschaft und der Gebäudereiniger-Innung Rheinhessen-Pfalz. Über zahlreiche Jahre hinweg gehörte er auch dem Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Ludwigshafen an. Jahrzehnte lang übernahm Kehl zudem das ehrenamtliche Amt eines Landesarbeitsrichters.

Für sein Wirken verlieh ihm die Stadt 1980 die Pfalzsäule und 1996 den Maximilianstaler. Der Friesenheimer wurde auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. ott

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen