536 Ausländer wurden in diesem Jahr in Ludwigshafen eingebürgert. Die offiziellen Urkunden erhielten sie in einem festlichen Rahmen im Rathaus. Bei der letzten derartigen Feier in diesem Jahr wurden gestern 87 Einwohner eingebürgert. 33 Männer, 34 Frauen sowie 20 Kinder und Jugendliche nahmen die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die Entscheidung, eine andere Staatsbürger-schaft anzunehmen, sei "keine leichte Angelegenheit", erklärte Dieter Feid, Dezernent für Finanzen, Ordnung und Bürgerdienste, bei der Übergabe der Urkunden im Stadtratssaal.
"Ganze Familie wartet darauf"
"Jeder hat seine persönlichen Beweggründe, die Entscheidung zum Antrag ist oft emotional", sagte Feid. Mit dem Wechsel der Staatsangehörigkeit solle "keine unpersönliche Nebeneinander-Gesellschaft erfolgen, sondern ein Zusammenleben stattfinden, das von persönlicher Akzeptanz und Toleranz geprägt ist".
Für viele der Anwesenden war die Einbürgerung dennoch in erster Linie ein amtlicher Akt. "Schon lange fühle ich mich einheimisch und bin hier angekommen", erklärte Cigdem Sarac. Die 42-Jährige wurde in Deutschland geboren, ist hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und hat in ihrem Beruf als Arzthelferin gearbeitet.
Die Einbürgerung war für Sarac, die in Mannheim zur Welt kam und nun zusammen mit ihrem Mann und den Kindern in Rheingönheim lebt, deshalb "schon lange überfällig". Über die Einbürgerungsurkunde freute sich Cigdem Sarac, deren Familie aus der Türkei gekommen war, sehr. Im kleinen Rahmen werde sie die Einbürgerung feiern, erzählte Sarac. "Alle in der Familie warten darauf, dass ich jetzt auch endlich offiziell deutsch bin", erklärte die Neubürgerin.
Als Deutscher fühle sich auch Boris Rudic. Bereits 1993 kam der heute 30-Jährige aus Sarajewo in die Bundesrepublik. Hier habe er sich "gut aufgenommen" gefühlt. Die Einbürgerung sei für den Mediziner dennoch ein "besonderer Anlass". "Ich habe lange darauf gewartet und freue mich nun sehr", erzählte der Ludwigshafener, der nach dem Studium in Heidelberg nun in Mannheim arbeitet.
Auch er wird den "wichtigen Tag" noch feiern. "Es bekommt ja nicht jeder diese Ehre", beschrieb seine Lebensgefährtin Melissa Hildebrandt das Ereignis.
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