Mannheim. Kathy Kelly, Sie kommen mit Ihrer „Mega Christmas Show“ nach Mannheim. Worauf können sich die Fans freuen?
Kathy Kelly: Wir freuen uns riesig auf diese Tour und darauf, mehr als zwei Jahre nach diesem Shutdown wieder live zu spielen. Es gibt eine ganz neue, tolle Show mit neuer Band. Wir singen unter anderem acht neue Weihnachtslieder, die auf der neuen CD „Christmas Party“ sind. Das sind wunderschöne Lieder. „Peace on Earth“ und „Those were the Days“ sind eher „All year around“-Lieder. Wir merken das jedes Mal, wenn wir singen, ist das einfach: Wow! Da geht einfach für uns die Sonne auf und das ist wirklich schön.
Wenn Ihr auf Weihnachtstour seid, macht das Eure Stimmung besinnlicher?
Kelly: Nein. Wir sind Profis und ich würde lügen, wenn ich ja sagen würde. Natürlich ist die Stimmung besinnlicher, weil es Winter ist. Aber wir bereiten die Lieder und Kostüme für die Konzerte vor, und dann gehst du daran wie ein Profi und bist routiniert. Man macht sich schon ein, zwei Jahre vorher Gedanken. Unsere Tour heißt ja „Christmas Party“. In jedem Land wird Weihnachten anders begangen. Dieses Gemütliche und Getragene gibt es vor allem in Deutschland. In Amerika ist Weihnachten mehr „happy“ und in Spanien, wo wir auch gelebt haben, geht es ums fröhliche Feiern. Es ist sehr rhythmisch, man hat getanzt und hat nicht nur „Stille Nacht“ oder „Leise rieselt der Schnee“ gesungen. Wir werden unter anderem mit „Feliz Navidad“ spanische Fiesta machen, aber auch ein bisschen mehr den amerikanischen Einfluss reinbringen. Wir zeigen, wie man auch anders feiern kann. Deutsche Lieder singen wir aber natürlich auch und die Leute singen da sehr gerne mit.
Das ist Kathy Kelly
- Kathleen „Kathy“ Anne Kelly wurde am 6. März 1963 im amerikanischen Leominster (Massachusetts) geboren. Sie ist das drittälteste Kind der Familie.
- Die Frontfrau von The Kelly Family ist auch als Solistin erfolgreich. 2019 erschien ihr erstes deutschsprachiges Album „Wer lacht überlebt“. Mit Jay Alexander veröffentlichte sie im März 2021 das Album „Unter einem Himmel (Just One Sky)“. Im selben Jahr kam ihre CD „My first Classic“ heraus. 2020 nahm sie an der Sat.1-Realityshow Promi Big Brother teil. Sie wurde dritte.
- Sie tritt mit The Kelly Family am Samstag, 19. November, 19.30 Uhr mit „Die Weihnachtsparty des Jahres! - Die Mega Christmas Show“ in der SAP Arena auf. cap
Sie sind solo erfolgreich, machen aber auch wieder mit einem Teil Ihrer Geschwister Musik. Wie ist das für Sie?
Kelly: Ich freue mich jedes Mal über das Gefühl des Zusammenseins. Das ist einmalig. Wir sind ein eingespieltes Team, ein Clan. Das macht viel Spaß. Es wird immer so bleiben. Nach zwei Jahren ist es wunderschön, wieder zusammen auf der Bühne zu spielen, und wenn man merkt: Ich hab das noch drauf! (lacht)
Also ein bisschen wie eine Klassenfahrt mit Familientreffen?
Kelly: Ja, genau, so ungefähr. (lacht) Wir haben aber seit Jahren jeder sein eigenes Zimmer. Die Zeiten, in denen wir zusammen in einem Zimmer schlafen, sind schon längst vorbei.
Das ist die erste Tour ohne Euer jüngstes Mitglied Angelo. Stimmt Euch das ein bisschen wehmütig?
Kelly: Sie kommen und gehen, wie sie Lust und Laune haben. (lacht) Ich finde es schade, dass er nicht dabei ist, aber er wird seine Gründe haben. Er hat viel zu tun, mit drei Projekten gleichzeitig, und ich kann verstehen, dass ihm das alles zu viel wird. Aber das ist seine Entscheidung. Wenn er wieder dabei sein will, ist er herzlich willkommen, wenn er sagt: Jetzt erst einmal nicht, dann ist das auch okay.
Apropos viele Projekte: Sie haben mit dem Sänger Jay Alexander kollaboriert. Wie war die Zusammenarbeit?
Kelly: Wir haben das im August 2020 gemacht und aufgrund von Corona mussten wir immer wieder Pausen einlegen oder Termine verlegen. Wir haben ein paar Auftritte gehabt. Es ist gut angekommen und ich bin sehr zufrieden. Wir passen sehr gut zusammen von der Persönlichkeit her. Unsere Stimmen sowieso. Ich bin mir sicher, dass wir in naher Zukunft noch mehr zusammen machen werden.
Sie haben vergangenes Jahr ein Album mit Arien aus Opern und Operetten „My first Classic“ aufgenommen.
Kelly: Es ist nicht das erste Mal, dass ich Klassik singe, aber das erste Mal, dass ich es aufgenommen und als CD veröffentlicht habe. Nächstes Jahr bringe ich es als Doppel-Album heraus, denn es gibt noch zehn weitere Arien, die ich bereits aufgenommen habe.
Sie singen mal Pop, mal klassisch. Wie schaffen Sie es, stilistisch so vielseitig zu sein?
Kelly: Man muss sich immer wieder neu einstellen, die Stimme anders vorbereiten. Für Klassik muss ich andere Übungen machen, brauche viel mehr Ruhe. Der Fokus bei Partysachen ist mehr darauf angelegt, die Sau rauszulassen. (lacht) Es ist auch vom Kopf her eine ganz andere Einstellung. Das muss man beherrschen, und das ist das Spannende dabei. Ich bin auch jemand, der sagt, ich mache die Musik, die ich mag. Für mich war es auch ein Meilenstein, die deutsche Platte zu machen, denn Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Das war richtig Arbeit. Aber wenn ich im Nachhinein gucke, wie gut diese Platte geworden ist, bin ich sehr stolz darauf. Da habe ich eher tief und gelassen gesungen, bei Arien ist es eine ganz andere Art von Gesang. Ich bin stimmlich sehr variabel. Und meine Stimme gibt das her.
Sie treten oft in der Region auf. Fühlen Sie sich durch Ihre Musik mit der Umgebung ein Stück weit verbunden?
Kelly: Ich wurde, als ich meine Solokarriere 2000 gestartet habe, hier immer mit offenen Armen empfangen. Die Leute hier haben diese Laissez-vive-Einstellung wie die Franzosen. Meine musikalische Stadt ist Heidelberg, dort habe ich viele Opern-Aufführungen gehabt. Ich wohne auch im Westerwald, in Rheinland-Pfalz. Ich fühle mich sehr verbunden mit dieser Ecke in Deutschland. Und das schon sehr lange. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier ein Stück Heimat gefunden habe.
Sie waren auch bei Promi Big Brother und sind Dritte geworden. Wie war die Erfahrung, bei einem TV-Format mitzumachen, wo man ständig unter Beobachtung ist? Hat Ihnen Ihre Bühnenerfahrung geholfen?
Kelly: So ein Format ist eigentlich für niemanden einfach. Du kannst nicht kontrollieren, was passiert. Du weißt nicht, wie du rüberkommst oder was von dir gezeigt wird. Man muss loslassen und hoffen, dass man alles okay macht. Für mich war es die gleiche Herausforderung wie für jeden, der reingeht. Das mag ich auch gerne. Da man keine Kontrolle hat, muss man mit sich selbst eine Einheit bilden und das überleben. Aber ich habe bei Promi Big Brother gute Menschen kennengelernt. Wir haben fast alle miteinander Kontakt.
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Beim Dschungelcamp ist das ja ganz ähnlich, dass die Beiträge von einem Tag zu einer Kurzfassung zusammengeschnitten werden. Könnten Sie sich das vorstellen, auch dorthin zu gehen?
Kelly: Nein, das ist mir too much. Das schaffe ich nicht mehr. (lacht)
Haben Sie privat oder beruflich Pläne, die Sie zeitnah umsetzen möchten?
Kelly: Ich nehme aktuell mehr Arien auf, wie „Othello“ von Verdi oder Turandot. Zudem habe ich vor, im Sommer mehrere Konzerte mit Orchester zu machen. Man kann seit Corona nicht mehr alle Dinge zu 100 Prozent organisieren, sondern muss sehen, was geht und was nicht. Die ganze Branche hat sich verändert. Man startet jetzt erst einmal wieder peu à peu.
Jetzt steht ja erst einmal die Weihnachtsparty-Tour an.
Kelly: Wir sind sehr froh darüber, und glücklich, dass es bei den Leuten so gut ankommt.
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