Bürstadt. "Ich gehe mit Leib und Seele in der Schauspielerei auf", bekannte Irene Kruschenski. Und wer die Komödiantin einmal auf der Bühne bei den Bürstädter Sainäwweln gesehen hat, der kann diese Aussage bestätigten. Diese Woche hatte sie ihren 175. Auftritt und bekam dafür von Chef Frank Gumbel Blümchen und einen Essensgutschein.
Zur Schauspielertruppe kam sie in dem Jahr, als die Aufführungen zum ersten Mal in der Tanzschule Kohler waren. "Ich hatte die Sainäwwel vorher im Pfarrsaal St. Peter gesehen und war so begeistert, dass ich unbedingt mitmachen wollte. Aber ich hab nicht gleich den Mut gehabt zu fragen", erinnerte sie sich.
Dass sie auf der Bühne lustig sein konnte, hatte Irene Kruschenski bereits vorher bei der Katholischen Kirchenmusik im Fastnachtsprogramm bewiesen. So stand ihrem Einstieg nichts mehr im Wege.
Das Ganze spielte sich vor 18 Jahren ab." Inzwischen ist sie ein Aushängeschild für uns geworden", betonte Gumbel. In ihrem ersten Stück spielte sie eine kleine Rolle, aber schlug damit so richtig ein. "Ich wusste vorher gar nicht, dass ich so eine ausdrucksstarke Mimik habe", lachte die Schauspielerin, die auch im Privatleben gerne lustig ist und viel Humor hat. Große Vorbilder sind für sie Grete Weiser und Heidi Kabel, die sie selbst gerne sieht.
In all den Jahren gab es natürlich auch Lieblingsrollen. Eine davon war die Wahrsagerin Cassandra in einem besonders schweren Stück. "Wir spielten eine Theatertruppe vor und auf der Bühne, sozusagen ein Stück im Stück", erzählte Irene Kruschenski.
Bei der Wahrsagerin konnte sie ihre herausragende Mimik einsetzen und es gab Special Effects in Form von Licht und Ton bei ihren Seancen. "Ich hatte einen Wahnsinns-Kaftan mit Turban und Schmuck. Das war sehr effektvoll", erinnerte sie sich.
Am liebsten spielt sie Rollen, in denen sie gefordert wird, aber sie muss auch einen Bezug dazu haben. Den fand sie sogar zu der altjüngferlichen Dame in "Wenn e aldie Scheier brennt", die sich durch einen Liebestrank zur Männer jagenden Furie verwandelte. Auch im Badeanzug hat sie schon vor Publikum gestanden. "Und das, obwohl ich nicht ganz schlank bin. Berührungsängste darf man keine haben", meinte sie.
Eine Begleiterscheidung ist der Bekanntheitsgrad, den sie durch ihre Bühnenpräsenz in Bürstadt erreicht hat. "Vor allem mein Mann wird immer gefragt, ob ich im wahren Leben auch so garstig bin. Aber so bin ich nur auf der Bühne", lachte Kruschenski. cid
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