Heidelberg. Ein Schritt ins Foyer des ehemaligen Springer-Verlagsgebäudes im Neuenheimer Feld und die Zeit scheint sich zurückzudrehen. In der Mitte des runden Foyers breitet sich üppiges Grün aus und taucht den Raum in eine Atmosphäre, die an mondäne Hotel-Lobbys der 1970er Jahre erinnert. Hier, zwischen Retro-Chic und urbanem Dschungel, hat die Bliss-Gruppe ein Restaurant auf Zeit eröffnet. Bis Ende April erwartet die Besucher nicht nur ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse, sondern auch eine Reise in eine Ära, die von Ikonen wie David Bowie, Andy Warhol und dem Studio 54 geprägt war.
Das Fünf-Gänge-Menü von „Stories VI“ kreiert Zwei-Sterne-Koch Hendrik Otto aus Berlin gemeinsam mit dem Küchenteam unter der Leitung von Sven Günther. Zuletzt war der Spitzenkoch für die Küche des bekannten Hotels Adlon in der Hauptstadt verantwortlich. Der Abend folgt dem Thema „Good Times“ und ist ganz von der Entstehungszeit des leerstehenden Gebäudes in den 1970er Jahren geprägt.
Die Liebe zum Detail macht das Erlebnis aus
Es sei die Liebe zum Detail, die das Erlebnis ausmache, erklärt Swen Schmidt von der Bliss-Gruppe. Im Interieur finden sich Designerstücke von Größen wie Verner Panton, die Innenarchitekt Wolfram Glatz mit seiner Agentur glatz&glatz sorgfältig ausgewählt hat. Das Herzstück bilden die ehemaligen Cafeteria-Räume des Springer-Gebäudes. Hier wird das Menü liebevoll serviert. Sofort kommt die Assoziation mit dem innovativen Geist von Tantris, wo kulinarische Exzellenz auf außergewöhnliches Design trifft. Für einen Zwischengang wechselt die Kulisse in einen Raum, der mit glänzender Alufolie ausgekleidet und Neonleuchtröhren an den Wänden ein Flair erzeugt, das an die experimentelle Ästhetik der 1970er und 1980er Jahre erinnert.
Der Fokus liegt aber eindeutig auf dem kulinarischen Erlebnis. Die Köche beleben klassisch französische Küche mit frischen Ideen neu. Zu den Highlights gehören Beef-Tatar, Hummersamtsuppe mit weißer Trüffelcreme und „Birne Helene“ mit zartem Parfait. Jedes Gericht überrascht mit einem einzigartigen Twist, kombiniert traditionelle Elemente mit modernen Akzenten. Für alle Gänge gibt es darüber hinaus eine vegetarische Variante, die dem Original in Geschmack und Qualität in nichts nachsteht. So wird etwa Blumenkohl in zwei Gängen, asiatisch angehaucht als Dim Sum und orientalisch mit Granatapfel und Hummus, serviert. Dazu reicht das Team der Gastronomengruppe eine Auswahl an alkoholischen sowie alkoholfreien Weinen, Cocktails und anderen Getränken; darunter die Bowle „Kalte Ente“, die in den 1970er Jahren im Trend lag.
Eintauchen in die Welt der 1970er und 1980er Jahre
So setzt das Projekt „Stories“ seine Erfolgsreise im Neuenheimer Feld fort. Nachdem das Konzept bereits 2018 im sanierten Bahnbetriebswerk gestartet war, folgten Stationen im Palais Prinz Carl oder in der „Halle 02“ im Güterbahnhof. Für die sechste Auflage ist das terrassenförmige Verlagsgebäude von Springer Nature wie gemacht.
Das Konzept überzeugte Eigentümer Hans-Jörg Kraus von Anfang an und so holte er das Pop-up-Restaurant kurzerhand in das leerstehende Gebäude. Wer hier in die Welt der 1970er und 1980er Jahre eintauchen möchte, hat noch bis zum 30. April die Gelegenheit.
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