Mannheim. "Das ist eine Ehrung für Menschen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes für andere die Köchel aufgerieben haben", mit diesen Worten erklärte der Präsident des Clubs der Knöchelträger die Bedeutung der Ordensverleihung im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Hotels Leonardo Royale. Der am Ende geehrte neue Träger des Goldenen Knöchels heißt Eckart Würzner, der die Stadt der Tradition und Romantik in seiner dritten Amtszeit als Oberbürgemeister repräsentiert und dabei viel Erfolg vorzuweisen hat, wie der ehemalige Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers in seiner Laudatio, die er in Vertretung des vorjährigen Ordensträgers Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit viel Elan und Engagement hielt.
Der so Geehrte betonte: "Ich freue mich sehr, jetzt einer der Ihren zu sein und zu dem erlauchten Kreis zu gehören". Lamers unterstrich, dass Würzner in all seinem Handeln zwei Dinge in den Vordergrund gestellt habe – seine Familie und den Klimaschutz. In Heidelberg werde jeder fünfte Euro des Haushaltes in Kinder und Jugendliche investiert. "Laut Städteranking der Wirtschaftswoche gilt Heidelberg heute als familienfreundlichste Stadt Deutschlands. Das heißt, der Herr Oberbürgermeister redet nicht nur, er handelt auch," so Lamers.
Knöchel wurden in sieben Kategorien verliehen
Das gelte im Übrigen auch für sein zweites Herzens-Anliegen. "Mit der Entwicklung der Bahnstadt, eine der größten Passivhaus-Siedlungen der Welt – entstand ein komplett klimaneutrales Quartier auf der Fläche des ehemaligen Rangierbahnhofs", führte der Redner aus. Als Lamers die von Würzner erstellte Doktorarbeit erwähnte, hatte er die Lacher im Saal auf seiner Seite, als er meinte: "Da ich das Thema, ehrlich gesagt, nicht so ganz verstehe, zitiere ich es lieber." Das Thema lautete "Vergleichende Fallstudie über potentielle Einflüsse atmosphärischer Umweltnoxen auf die Mortalität in Agglomerationen für den Bereich der Ballungsräume in der Bundesrepublik Deutschland und den Großraum Paris."
"Wer über so was schreiben kann, der muss ein kluger Kopf sein", stellte der Redner abschließend fest. Dass Würzner die Auszeichnung verdient hat, stellte der lang g anhaltende Beifall der Gäste fest. In insgesamt sechs weiteren Kategorien wurden Knöchel verliehen. Für ihr Lebenswerk wurde die CDU-Stadträtin Marianne Seitz geehrt. Sie sei ein echtes Seckenheimer Kind, wie Laudatorin Christiane Fuchs unterstrich. Seitz lebe die Politik in seiner besten Form. Selbst der Mannheimer OB Specht sei schon vor ihr auf die Knie gegangen, weil er einen Käsekuchen von ihr geschenkt bekommen hat. Außerdem engagiere sich die Stadträtin im sozialen Bereich. "Ich liebe die Politik und mache das alles gern. Aber zur Politik gehört auch Mut", sagte die Geehrte nach der Rede.
Karin Urbansky ehrte Wilken Mampel, Landwirt aus dem Mannheimer Norden, für sein Engagement als Tierretter. Mithilfe einer Drohne seien schon mehr als 30 Rehkitze vor dem sicheren Mähtod gerettet worden. Unnachahmlich fast schon in einer Büttenrede ehrte Christoph Heller den neuen Träger des Managerknöchels, den Ludwigshafener Christoph Keimes, Center Manager der Rhein-Galerie Ludwigshafen. Er stamme zwar ursprünglich aus der Stadt mit der längsten Theke der Welt, aus Düsseldorf, habe sich aber heute in der Stadt am Rhein eingelebt und fühle sich wohl. Ohne sein Engagement hätte zum Beispiel der Karnevalszug der beiden Schwesterstädte nicht stattfinden können, unterstrich Heller.
Seebären aus Rheinau-Süd nehmen auf Seereise mit
Doris Steinbeißer vom Südwestrundfunk ehrte den Heimat- und Kulturvereins Ketsch mit dem Kulturknöchel. Sie hob vor allem die Ausstellung über 100 Jahre Radiogeschichte als Erfolgsgeschichte des Vereins hervor. Die 20 aktiven Mitglieder des 140 Mitglieder umfassenden Vereins würden sich immer wieder als "Hans Dampf in allen Gassen" erweisen und vieles auf die Beine stellen.
Der Narrenknöchel wurde an die vier Seebären aus Rheinau- Süd verliehen, die – wie könnte es anders sein – zur Freude des Publikums eine musikalische Seereise unternahmen. Außerdem wurden noch fünf Knöchel an verdiente Mitglieder des Vereins verliehen. Für die Unterhaltung zwischen den einzelnen Reden sorgte die Narrhalla Ketsch mit dem Auftritt ihres Tanzmariechens Verena Schäfer und dem Showtanz der Juniorengarde "Auf dem Rummelplatz".
Zum Essen spielte die Alleinunterhalterin und Knöchelträgerin Martina Vogt. Dass da zwischenzeitlich mal ein dreifach-kräftiges "Ahoi" oder eine Rakete durch den Saal schwang, zeigte, wie gut die Gäste bis zum Schluss gelaunt waren.
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