Wetter

Hochwasser lässt Rhein in der Region bis zu zwei Meter steigen

Dauerregen und Tauwetter bescheren der Region kommende Woche Hochwasser an Rhein und Neckar. Bei Maxau wird der Rhein wohl am Sonntag die 7,50-Meter-Marke überschreiten. Damit ist der Scheitel aber noch nicht erreicht

Von 
Bernhard Zinke
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Die Rheinpegel – wie hier in Speyer – werden in der kommenden Woche wohl bis zu zwei Meter steigen. © Klaus Venus

Rhein-Neckar. Die Menschen der Region werden sich in der kommenden Woche auf eine deutlich höhere Hochwasserwelle an Rhein und Neckar einstellen müssen als noch Mitte November. Erneut hat der Dauerregen in den vergangenen Tagen die Flüsse anschwellen lassen. Weil nun auch noch Tauwetter und damit Schmelzwasser in den Mittellagen dazukommt, steigen die Pegel.

Für Maxau bei Karlsruhe, dem wichtigsten Pegel für die Schifffahrt auf dem Oberrhein, prognostiziert die Hochwasservorhersagezentrale, dass der Wert von 7,50 Meter wohl am Sonntag überschritten wird. Ab diesem Wasserstand muss die Schifffahrt in diesem Bereich eingestellt werden. Dann wird das Wasser vermutlich aber immer noch weiter steigen. Der Scheitel wird am Donnerstag der nächsten Woche erwartet.

Pegel Mannheim: Hochwassermarke II könnte erreicht werden

Am Pegel Speyer erwarten die Experten einen schnellen Anstieg von rund zwei Metern von Montag bis Mittwoch. Die Hochwassermarke II von 7,30 Meter, ab der auch im Bereich Speyer die Schifffahrt pausieren muss, wird vermutlich in der Nacht zum Montag gerissen. Danach soll das Wasser noch weiter steigen. Am Pegel Mannheim könnte die Hochwassermarke II von 7,60 Meter am Mittwoch erreicht werden. In Worms wird der Scheitel in der Nacht zum Donnerstag erwartet, wohl aber dann nicht an der Hochwassermarke kratzen.

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Grund für die Welle sind die Regenfälle, die im Quellgebiet und im Bereich der Zuflüsse niedergehen. Im Schwarzwald erwarten die Meteorologen bis zum Donnerstagmorgen eine Niederschlagsmenge von bis 120 Liter pro Quadratmeter, erläutert Dominik Jung vom Wetterdienst Q Met. In den Hochlagen liegen auch noch bis zu 50 Zentimeter Schnee. „Die werden dann vom Regen weggespült werden“, sagt Jung. Deshalb rechnen die Fachleute auch mit einem schnellen Anstieg des Rheins um 1,5 bis zwei Meter in zwei oder drei Tagen.

Ab Donnerstag kommt dann ein Hochdruckgebiet, mit ihm dann aber trotzdem kein Sonnenschein. Vielmehr sagt Jung eine Inversionswetterlage voraus, also schönes Wetter in den Hochlage und tristes kaltes Grau in den Niederungen.

Hochwasser auch am Neckar

Auch am Neckar erwarten die Experten ein Hochwasser. Im durch Staustufen regulierten Fluss wird dies allerdings wohl nur eine kurze Spitze werden. Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg sagt am Pegel Heidelberg eine kurze Welle in der Nacht zum Sonntag voraus, die die 2,60-Marke überschreitet. Das würde auf diesem Abschnitt des Neckars ebenfalls eine Pause für die Schifffahrt bedeuten. In Mannheim wird der Pegel am Mittwoch sieben Meter erreichen.

Die Städte entlang des Rheins treffen ihre Vorsorgen. Der Landkreis Germersheim aktiviert ab Sonntagnachmittag seine Deichwachen. Ludwigshafen sperrt ab Sonntag den Stadtpark auf der Parkinsel und und die Hannelore-Kohl-Promenade. Auch der Geh- und Radweg in Rheingönheim entlang des Rheins vom Rehbach-Übergang bis zum Weißen Häusl wird gesperrt. Die Scharten in den Hochwasserschutzwänden werden mit Balken verschlossen.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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