Mannheim. Neben großflächig bemalten Leinwänden und Illustrationen steht eine Mini-Skateboard-Rampe. Auf dem Boden liegen Acrylfarben, Marker und Farbrollen. Im Atelier des Mannheimer Künstlers Smankiboy kann von Eintönigkeit keine Rede sein. Der 24-Jährige bemalt Leinwände, Textilien, Holz, Stein – und geht mit seinem Tattoos auch direkt unter die Haut.
Smankiboy, alias Stefan Smeenk, fing als Maler an
Hinter dem Pseudonym Smankiboy steckt Stefan Smeenk. Seinen Künstlernamen habe er seinem Heimatort im Ruhrgebiet zu verdanken. Dort wurde er, angelehnt an seinen Nachnamen, so von den Älteren genannt. Der Name wird seiner Kunst gerecht, Seine Kunst besteht zum Teil aus farbenfrohen Gemälden, spielerischen Tierillustrationen und bemalten Fingerskateboards. Aber auch sozialkritische Deutungen finden sich in seinen Kunstwerken.
Begonnen hat er seine Laufbahn jedoch nicht als Künstler, sondern mit einer Ausbildung zum Lackierer und Maler. Teilweise hat er sogar als Trockenbauer gearbeitet, bevor es ihn durch einen Zufall ins Tattoo-Studio zog.
Für Kunst hat er sich schon davor interessiert. Bis dahin hat niemand seine Werke zu Gesicht bekommen. Lange blieb es beim klassischen Tätowieren für den damals 24-jährigen Smeenk aber nicht.
Tätowieren war Smankiboy auf Dauer zu eintönig
Die typische Arbeitsweise eines Tätowierers sei auf Dauer nichts für ihn gewesen. Er wolle sich lieber mit seiner Kunst auseinandersetzen, anstatt vorgedruckte Motive zu tätowieren. „Irgendwann werde ich da unglücklich mit. Ich kann das zwar machen, aber ich möchte es gar nicht. Ich möchte nur meinen eigenen Kram machen, denn ich weiß am besten, wie ich arbeite“, so Smeenk.

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Heute widmet er sich ausschließlich seiner Kunst und erarbeitet sich mit seinen Werken einen Namen in Mannheim. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Suna Kotan verwirklicht er Projekte und haben auch eine eigene Website auf die Beine gestellt. Kotan vermarktet ihren Partner in den Sozialen Medien und kümmert sich um den Online-Auftritt. dabei vorwiegend die Arbeit rund ums Vermarkten und das Verwalten der sozialen Medien.
Täglich drei Stunden in Social Media investiert
Täglich braucht sie dafür zwei bis drei Stunden. Zu Kunstschaffenden, die auf sich allein gestellt sind, sagt Kotan: „Ist schon viel Arbeit und ich denke auch ganz oft, dass es für Künstler, die das alleine alles machen, nicht leistbar ist.“
Auch bei den sozialen Medien sind sich beide einig: Da kommt man nicht drumherum, wenn man sich als Künstlervermarkten will. „Ist natürlich auch eine Frage der Lust. Und wenn man das richtig machen will, muss man viel Zeit reinstecken“, so Kotan.
In anderen Städten habe ich das nicht so erlebt, da musst du schon immer in solchen Kreisen drin sein, wenn du irgendwo mitmachen willst.
Doch in der Stadt Mannheim sieht Smankiboy für seine Kunst viel Potential und Raum zu wachsen: „Wenn man die Ohren aufhält, dann findet sich hier auch was. In anderen Städten habe ich das nicht so erlebt, da musst du schon immer in solchen Kreisen drin sein, wenn du irgendwo mitmachen willst.“
Und präsentiert Smankiboy nicht nur im Internet seine Kunst, sondern hat in Mannheim auch schon ausgestellt. Unter anderem durfte er im Café Rost, im Community Art Center und im Alten Volksbad – Creative Business ausstellen.
Smankiboy tätowiert im Studio 39
Die Rückmeldungen auf Smankiboys Kunst sind positiv: „Vom Alten Volksbad hat mich eine eingeladen und meinte dann, ich sei der aufstrebende Stern am Mannheimer Kunsthimmel. Ob das so ist? Keine Ahnung“, sagt Smankiboy.
Doch er selbst geht nur bescheiden mit seinem Erfolg um: „Auf der einen Seite finde ich es voll cool, andersrum hab‘ ich ein Riesenproblem damit mich da hinzustellen und zu sagen das ist von mir. Da muss ich vielleicht noch an mir arbeiten.“
In der Zukunft stehen diverse Projekte für ihn an: Bald kann man sich von Smankiboy im Studio 39 tätowieren lassen und zudem gibt er demnächst Kunstunterricht an der Humboldtschule.
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