Mannheim. Vor einem Jahr packten der Mannheimer Bauunternehmer Oguzhan Alan, seine Frau Derya, seine Söhne Oguzhan Junior und Tayga (5) sowie Tochter Su (9) die Koffer. Die Familie zog ins sonnige Bodrum. Die VOX-Sendung „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ berichtete über das Abenteuer der Familie. Inzwischen ist der Traum vom Leben in der Türkei vorbei: Statt im Miethaus am Meer wohnt die Familie seit gut zwei Wochen wieder in ihrem Eigenheim nahe des Luisenparks.
„Bevor wir ausgewandert sind, haben wir ganz klar gesagt: Wir sind eine Familie, jeder hat ein Stimmrecht. Und dass die Auswanderung einstimmig passieren muss“, erzählt Alan. „Es war von vorneherein abgemacht, wenn nur einer nicht glücklich ist, dass wir zurückkommen.“
Wunsch des Sohns berücksichtigt
Der elfjährige Oguzhan Junior fühle sich mit seiner Heimatstadt Mannheim, seinen Freunden, aber auch seiner Schule sehr stark verbunden. Er sei in der Türkei „nicht angekommen“, erzählt Alan. „Er hat es wirklich probiert, war im Basketball- und Ruderverein“, sagt der 41-Jährige. „Aber er hat irgendwann den Entschluss gefasst, dass Mannheim viel besser ist.“
Die Motivation sei gewesen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. „Wir sind mit dem Gedanken in die Türkei gegangen, dass wir ein Jahr testen, wie es läuft, auch beruflich.“ In Deutschland alle Zelte abzubrechen, soweit habe keiner von ihnen gedacht. „Hier sind meine Kinder großgeworden, so etwas aus der Hand zu geben, ist schwierig“, sagt er. Viele Emotionen hängen daran.
Der Geschäftsführer der Alan GmbH & Co. KG selbst war häufig in Mannheim. „Wir hatten aktuelle Bauprojekte, und ich konnte die Finger nicht davon lassen.“ Er lacht. In der Türkei hatten sie ein Pilotprojekt. „Wir möchten in die Hotellerie einsteigen und wollten wissen, wie das Geschäft in der Türkei läuft.“ Es habe gut funktioniert, sagt Alan über „The Boutique Cappadokia“. In Kappadokien betreibt Alan zudem eine Walnussplantage auf 300 000 Quadratmeter Ackerland. „Ziel ist, das noch weiter ausbauen.“
Halloween - eine Feier mit Tradition in der Familie
In Mannheim ist ein Bauprojekt in Planung, bei dem 2024 Pflegeheim, Kita und studentisches Wohnen unter einem Dach entstehen sollen. Auch für Halloween hat die Familie Pläne. Bei ihnen ist Tradition, das Haus schaurig zu dekorieren. Nun organisiert Alan am 31. Oktober eine Freiluftfeier auf dem Phönix-Gelände im Herzogenried. Mit Hüpfburg und Weg des Grauens.
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Als er in Bodrum lebte, vermisste Oguzhan Alan die Direktheit „und das Warmherzige der Mannheimer“, sagt der 41-Jährige, der als Gastarbeiterkind in der Neckarstadt-West aufgewachsen ist. Aber er zieht ein positives Resümee. „Die Zeit dort war qualitativ wertvoll. Wenn ich in Deutschland war, dann war ich komplett durchgetaktet und konnte mich um meine Bauprojekte kümmern“, sagt er. „Aber in der Türkei habe ich die Zeit intensiv mit meiner Familie verbracht.“
"Sind daheim wieder angekommen“
Mit dem Leben in ihrer alten Heimat sind alle fünf sehr glücklich. Anfangs hatten wir Zweifel“, gesteht er. „Denn die Türkei ist schon schön“, zählt er die Vorzüge auf: „Gutes Essen, das Meer, die Sonne. Aber wir fühlen uns hier richtig wohl und sind daheim wieder angekommen.“
Die VOX-Sendung „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ mit den Alans ist an diesem Montag, 20.15 Uhr, zu sehen. Über ihr Leben bloggt die Familie auf dem Instagram-Account alan_family_official.
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