Kirche - Hansheinrich Beha gibt Führung der DJK in Baden ab und wird geehrt

Großen Sportverband fast drei Jahrzehnte geprägt

Von 
Peter W. Ragge
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Abschied als DJK-Diözesanvorsitzender: Hansheinrich Beha. © Michael Ruffler

Er hat sich heftig gewehrt, weil er nicht gerne im Mittelpunkt steht oder in der ersten Reihe sitzt. Aber seine Kollegen meinten, es müsste sein. Daher erhielt Hansheinrich Beha nun die höchste Auszeichnung, die der DJK-Sportverband auf Bundesebene zu vergeben hat – das Carl-Mosterts-Relief, benannt nach dem ersten hauptamtlichen katholischen Jugendseelsorger Deutschlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aber immerhin führte Beha 28 Jahre den knapp 24 000 Mitglieder zählenden katholischen Sportverband in der Erzdiözese Freiburg.

Nicht am Küchentisch

Er hatte noch das 100-jährige Bestehen der DJK 2020 feiern, danach abtreten wollen – dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Daher leitete der pensionierte Studiendirektor aus Neuostheim länger als geplant die Dachorganisation der 50 DJK-Vereine vom Taubertal bis zum Bodensee. „Aber jetzt war es Zeit aufzuhören“, so der 75-Jährige, „und ich gebe die Aufgabe zufrieden in gute Hände“, so Hansheinrich Beha.

Zur Nachfolgerin wählten die Delegierten des von der DJK Feudenheim unter Leitung von Edgar Lauer in der Kulturhalle Feudenheim ausgerichteten Diözesantags Claudia Jörder. Dazu gab es aber das, was Beha zunächst vermeiden wollte – einen Empfang zu seinen Ehren und eine Auszeichnung.

Die nahm seine Ehefrau vor – denn Elisabeth Beha ist Präsidentin des früher „Deutsche Jugendkraft“ genannten, bundesweit rund 480 000 Mitglieder umfassenden christlichen Sportverbands. „Wir wissen, was Du in den vergangenen Jahrzehnten für die DJK geleistet hast“, sagte sie – ganz bewusst nicht nur als Ehefrau, die das „zu Hause am Küchentisch“ mit ihm bespreche, sondern in ihrer offiziellen Funktion und bestätigt in Grußworten von vielen Weggefährten.

Als sie beide 1985 mit weiteren Gleichgesinnten im Pfarrgarten von St. Pius in Neuostheim einen DJK-Verband gegründet hätten, „hätten wir uns nie träumen lassen, wohin uns unser DJK-Weg einst führen wird“, so Elisabeth Beha. Sie an der Spitze des Bundesverbands, Hansheinrich Beha als nun dienstältester DJK-Diözesanvorsitzender und zudem – weiterhin – als Vorsitzender des Dekanatsrats und in weiteren kirchlichen Ehrenämtern in Mannheim. „In all diesen Funktionen ging es Dir immer um die Sache und nie um Dich als Person“.

Sozialer Mehrwert

In den 28 Jahren unter seiner Leitung habe sich „nicht nur die Welt verändert, sondern auch die DJK“. Und von den 28 Amtsjahren sei er parallel 20 Jahre voll berufstätig gewesen und daher „abends fast nie vor 22 Uhr vom Schreibtisch weggekommen“. Höhepunkt seiner Amtszeit sei 2004 die Ausrichtung des DJK-Bundestages im Baumhain Mannheim gewesen.

Sport, so betonte Elisabeth Beha, sei bei der DJK „nie nur Selbstzweck“. Hansheinrich Beha habe daher die Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Erwachsenenverbände mitgegründet und zehn Jahre geführt. Das zeige auch den großen „Mehrwert, welchen die DJK für den sozialen Zusammenhalt leisten kann“, so Elisabeth Beha. Dies gelte einmal für die DJK als Akteur im Sport, wo sie nach dem Motto „Sport um der Menschen willen“ das Hauptaugenmerk auf Breitensport, Inklusion und Integration, Fair Play und Antidoping lege. Es gelte aber auch innerhalb der Kirche, ist doch die DJK der größte Verband der katholischen Kirche. Bewusst forderte Elisabeth Beha die Mitglieder daher auf, sich aktiv in die Kirche einzubringen.

Redaktion Chefreporter

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