Frankfurt. Das Fusionsgeschehen bei Volks- und Raiffeisenbanken hat sich im vergangenen Jahr verlangsamt – aber eine Trendwende ist das offensichtlich nicht. Hintergrund für den leichten Rückgang der Zusammenschlüsse seien die Herausforderungen durch die Pandemie gewesen, sagt Ingmar Rega, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, der bis auf Bayern und Baden-Württemberg alle 349 Institute in den anderen 14 Bundesländern vertritt. Mittlerweile seien für dieses Jahr bereits wieder 16 Fusionsabsichten gemeldet, sagte Rega am Freitag.
Investitionen in Digitalisierung
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Institute vergleichsweise moderat um elf auf 349 gesunken. 425 Filialen wurden geschlossen, der Stand Ende 2020 betrug 4089. Im Gegenzug erhöhte sich die Zahl der SB-Ableger um 78 auf 2468. Dies hinterließ auch Spuren bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern: Ihre Zahl ging um 1722 auf 68 358 zurück.
„Die Treiber der Strukturveränderung wirken unverändert fort: Das sind die stetig voranschreitende, zunehmend international geprägte Regulatorik, die Negativzinsen in Verbindung mit den wegen Corona fortgeführten Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank und die umfangreichen Investitionen in die Digitalisierung“, erklärt Rega.
Zugleich belegt eine Umfrage, dass Kunden immer stärker auf digitale Kanäle und das Online-Banking setzen. „Die Quote von Kundinnen und Kunden mit Filialnutzung ist im vergangenen Jahr von einem Viertel auf ein Fünftel zurückgegangen. Durch Corona haben sie sich noch schneller als erwartet den Online-Kanälen genähert.“ Folglich planen 36 Prozent der Verbandsinstitute in den nächsten beiden Jahren die Zusammenlegung von Filialen.