Bad Homburg. Der Gesundheitskonzern und DAX-Aufsteiger Fresenius SE ist mit seiner wichtigsten Sparte schon lange im höchsten deutschen Börsenindex vertreten, nämlich mit der Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care (FMC). Dieses Unternehmen ist vor allem in den USA auf Dialysekliniken und -produkte spezialisiert, bilanziert in Dollar und gehört bereits seit 1999 dem Spitzenindex an.
Die europäische Aktiengesellschaft Fresenius SE in Bad Homburg bei Frankfurt hält als Mutter 36 Prozent der FMC-Aktien und ist zudem in weiteren Sparten des Gesundheitswesens aktiv. Die 100-prozentige Tochter Fresenius Kabi stellt Nachahmer-Medikamente ebenso her wie Sondenernährung und Infusionslösungen. Im vergangenen Jahr wurde für rund 4,5 Milliarden Euro der große US-Generikahersteller APP Pharmaceuticals zugekauft.
98 Prozent der Anteile hält Fresenius an dem Krankenhausbetreiber Helios in Berlin, der 62 Kliniken betreibt und jährlich rund zwei Millionen Patienten versorgt. Helios gehört damit zu den drei großen privaten Klinikbetreibern in Deutschland. Der Krankenhaus-Dienstleister Fresenius Vamed trug im vergangenen Jahr rund eine halbe Milliarde Euro zum Umsatz bei.
Weltweit arbeiten mehr als 122 000 Menschen für Fresenius, davon rund 37 000 in Deutschland. Es handelt sich um ein stetig wachsendes Unternehmen mit einem Umsatz von zuletzt 12,3 Milliarden Euro. Zehn Jahre zuvor waren es erst 4,3 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss stieg 2008 im Vergleich zu 2007 um zehn Prozent auf 450 Millionen Euro. Zum 16. Mal in Folge stieg die Dividende auf nun 0,70 Euro pro Aktie.
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in der Frankfurter Hirsch-Apotheke und wurde vom damaligen Inhaber Eduard Fresenius 1912 gegründet. Es wird seit 2003 von dem erst 43 Jahre alten Harvard-Absolventen Ulf Schneider geführt, der nun der jüngste Vorstandsvorsitzende im Reigen der 30 DAX-Unternehmen ist. dpa