Mannheim. Die Industrieunternehmen der Region haben im vergangenen Jahr Auslandsumsätze in Rekordhöhe erwirtschaftet. Das teilt die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar mit und verweist auf Daten des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg. „Bevor seit dem 24. Februar 2022 der Russland-Ukraine-Krieg die Exportchancen erneut beeinträchtigt, gelang es den Industrieunternehmen unserer Region, die Corona-bedingten Verluste mehr als auszugleichen. 2021 lag sogar über 2019“, wird IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke zitiert.
Insgesamt hätten die Industriebetriebe im Kammerbezirk 2021 Exportumsätze in Höhe von 18,4 Milliarden Euro erzielt, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein zentraler Grund für das deutliche Plus seien Nachholeffekte in Folge des Corona-Schocks 2020 gewesen. Im ersten Jahr der Pandemie war die weltweite Nachfrage nach Industriegütern vorübergehend eingebrochen.
Teilemangel als Bremse
2021 folgte dann die Erholung. „Der Aufschwung auf dem chinesischen Markt, das Konjunkturpaket der US-Regierung sowie positive Impulse aus der Eurozone wirkten sich 2021 belebend auf das Auslandsgeschäft des Verarbeitenden Gewerbes aus“, so Nitschke. „Ohne blockierte Handelsrouten und Rohstoffmangel hätte der Aufschwung sogar noch höher ausfallen können.“
Die Exportquote der Industrie im Bezirk Rhein-Neckar, die den Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz beschreibt, lag 2021 bei 60,2 Prozent: Sechs von zehn Euro haben die Unternehmen also im Ausland erzielt. Die höchste Exportquote im IHK-Bezirk hat der Stadtkreis Mannheim (65,6 Prozent), wo die Industrie Auslandsumsätze in Höhe von 12,7 Milliarden Euro erzielte. Die zweithöchste Exportquote hat der Rhein-Neckar-Kreis (55,8 Prozent), gefolgt vom Neckar-Odenwald-Kreis (43,4 Prozent).