Viele Firmen, die Anlegergeld über Crowdfunding eingesammelt haben, veröffentlichen ihre Jahresabschlüsse zu spät. Oft ist das ein Anzeichen für Probleme. Das zeigt eine großangelegte Untersuchung der Stiftung Warentest. Das Ergebnis des Tests ist alarmierend.
Von 2019 bis 2023 schaffte es höchstens jede achte Gesellschaft, ihren Jahresabschluss innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Sechs-Monats-Frist zu veröffentlichen. Jede zweite brauchte mehr als ein Jahr oder veröffentlichte überhaupt keine Zahlen.
Unsere Testerinnen und Tester analysierten mehr als 2.500 Crowdfunding-Angebote. Dabei stellten sie einen deutlichen Zusammenhang zwischen verspäteten oder fehlenden Jahresabschlüssen und Problemen bei den Projekten fest. Bei Unternehmen, die später insolvent wurden, waren die Finanzberichte im Jahr vor der Insolvenz besonders häufig verspätet oder fehlten ganz.
Wer bei einem Crowdfunding-Projekt investiert hat und dann merkt, dass der Jahresabschluss nicht pünktlich kommt, sollte also wachsam werden. Unsere Daten zeigen: Fehlende Transparenz ist oft ein deutlicher Hinweis auf Probleme. Besonders bei Unternehmen, die bereits in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren, fehlten für 2023 in rund acht von zehn Fällen die gesetzlich vorgeschriebenen Veröffentlichungen.
Wie gut oder schlecht ist ein Finanzprodukt? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Experten der Stiftung Warentest. Ihre Ergebnisse stellen sie alle 14 Tage an dieser Stelle vor. Den aktuellen Bericht finden Sie unter www.test.de/crowdfundingbilanz.
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